Leverkusen Erstes Windrad an der Stadtgrenze steht

Leverkusen · In Reusrath wurde die erste, 100 Meter hohe, Windkraftanlage montiert und aufgestellt. Eine weitere soll im März 2018 folgen.

 In Reusrath, an der Stadtgrenze zu Leverkusen, steht das erste von zwei geplanten Windrädern mit einer Höhe von rund 100 Metern.

In Reusrath, an der Stadtgrenze zu Leverkusen, steht das erste von zwei geplanten Windrädern mit einer Höhe von rund 100 Metern.

Foto: Ralph Matzerath

Die Zeit der Fotomontagen und Spekulationen ist vorbei. Wer wissen möchte, wie eine fast 100 Meter hohe Windkraftanlage in Reusraths Feldern aussieht, kann sich nun an Ort und Stelle selbst ein Bild machen. Langenfelds erstes Windrad steht jetzt an der Rennstraße, und der Investor, die SL Naturenergie GmbH, hält die von der Stadt vorgeschriebene 100-Meter-Höhengrenze ein. Die Nabenhöhe auf dem "Turm" dieser Anlage beträgt 64 Meter, die daran befestigten drei Rotorblätter haben einen Durchmesser von 71 Meter und erreichen somit eine Höhe von 99,5 Metern.

Die Rotorblätter wurden nicht einzeln in luftiger Höhe angebracht, sondern am Boden zusammengesetzt und dann vom Kran in die Position für die Endmontage gehoben. Insgesamt neun Schwertransporter hatten die Rohre und den Aufsatz des Turms sowie die Rotorblätter zum Fundament an der Rennstraße gebracht.

Die Erdarbeiten für das zweite genehmigte Windrad gleicher Bauart beginnen laut SL im November direkt daneben. "Der Aufbau ist für Anfang März 2018 geplant", sagt Aline Wenderoth, Sprecherin von SL Naturenergie.

In einem zweiten Schritt sollen neben diesen beiden neuen Windrädern vom Typ E 70 später noch zwei gebrauchte Anlagen vom Typ E 58 folgen - ebenfalls in der Windkraft-Konzentrationszone, für die vom Langenfelder Stadtrat eine 100-Meter-Höhengrenze festgelegt wurde. Weiterhin läuft indes eine Klage des Unternehmens gegen die vom Kreis Mettmann verhängten Auflagen zum Schutz des Rotmilans, die den Betrieb der Windräder zeitweise einschränken würden. "Wir hatten sie eingereicht, weil ein Teil der Auflagen nach unserer Ansicht nicht zutreffen", erklärt SL-Projektleiter Joachim Schulenburg. Das Unternehmen halte die Rücksichtnahme auf diese Greifvogelart grundsätzlich für geboten, bekräftigte Schulenburg, doch müsse deren tatsächliches Vorkommen geklärt und bewertet werden.

Die Bürgerinitiative "Ruhiger Horizont Reusrath" hatte zuletzt eifrig Fotos, Filme und andere Belege für das Vorkommen des Rotmilans in diesem Gebiet gesammelt. Deren Sprecher Andreas Lobb setzt nach eigenen Worten auch auf die von der schwarz-gelben Landesregierung angedeuteten Einschnitte beim Ausbau von Windrädern mit einem künftigen Mindestabstand zu Wohnsiedlungen von 1500 Metern.

Schulenburg verweist indes auf die vorliegenden Genehmigungen und den Bestandsschutz für die gestarteten Projekte.

(mei)
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