Leverkusen Erneuter Streit um Raststätte an der A1

Leverkusen · Seit zehn Jahren wird nach geeigneten Flächen gesucht. Die Betreiber haben Leverkusen wieder ins Visier gefasst.

 Anwohner demonstrierten bereits 2012 gegen einen Raststättenbau an der A 1: In Lützenkirchen/ Steinbüchel oder Bürgerbusch könnte nun das Thema wieder aktuell werden. Viele sind damit nicht einverstanden.

Anwohner demonstrierten bereits 2012 gegen einen Raststättenbau an der A 1: In Lützenkirchen/ Steinbüchel oder Bürgerbusch könnte nun das Thema wieder aktuell werden. Viele sind damit nicht einverstanden.

Foto: Miserius

Spätestens seit Donnerstagabend sind die Mitglieder des Vereins "LEVkontraRaststätte" wieder in Hab-Acht-Stellung: Da hat die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Bau GmbH (Deges) im Burscheider Ausschuss für Stadtentwicklung den aktuellen Sachstand ihrer Standortsuche für eine neue Parkplatz- und Toiletten-Anlage mit 20 Pkw- und 50 Lkw-Stellplätzen entlang der Autobahn 1 präsentiert.

Ganz vorne mit dabei: die Standorte in Lützenkirchen/Steinbüchel und Bürgerbusch. "Ich bin sehr überrascht, dass nach jahrelangen Planungen nun offenbar alles wieder auf Null gesetzt und noch mal von vorne geprüft wird", sagte Peter Westmeier gestern. Er ist der Sprecher von "LEVkontraRaststätte" und hat den Vortrag in Burscheid gehört.

Obwohl der Verein dem Bund schon vor Jahren habe nachweisen können, dass der Standort in Lützenkirchen/Steinbüchel ungeeignet sei, zähle er jetzt nach seiner Einschätzung wieder zu den Favoriten. Das sei durch die Deges-Präsentation deutlich geworden, in der alle Standorte in jeder Fahrtrichtung bewertet wurden. Kriterien: Flächenbedarf, Einbindung der Standorte in die Netzstruktur, Benutzerfreundlichkeit der Anlage, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit. Ziel ist es laut Deges, den finalen Standort bis Frühjahr 2018 festzulegen. "Nun besteht die Gefahr, dass sie sich wieder an Lützenkirchen orientieren, obwohl dort unmittelbar Wohngebiete angrenzen", sagte Westmeier, warum sein Verein in Kürze den Kontakt zur Stadt suchen will. Es könne schließlich nicht sein, dass Leverkusen zusammen mit den Baumaßnahmen auf der Autobahn 1, der Rhein-Brücke, der Autobahn 3, im Leverkusener Kreuz und nun auch noch mit dem geplanten Parkplatz samt Toilettenanlage sämtliche Lasten trage, die über die Straßen gingen.

Außerdem will "LEVkontraRaststätte" die Bürger informieren, sobald dem Verein belastbares Informationsmaterial vorliegt. "Die Menschen hatten dieses Thema innerlich eigentlich schon abgehakt. Nun haben sie ein Anrecht zu wissen, was aktuell geplant wird", sagte Westmeier.

Am Rande der Ausschuss-Sitzung in Burscheid erfuhr er von einem Deges-Vertreter, dass das Unternehmen bislang noch keinen Kontakt mit den Leverkusener Stadtverantwortlichen aufgenommen hat. Das solle aber in Kürze nachgeholt werden.

Seit rund zehn Jahren wird an der A1 nach geeigneten Flächen für die Parkplätze gesucht, um die Raststätte in Remscheid zu entlasten. Der Standort Wermelskirchen scheidet offenbar wegen seiner Topographie mehr oder weniger aus, im Rennen sind noch Burscheid und die beiden Leverkusener Standorte.

(inbo)
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