Postscriptum Diese Woche In Unserer Stadt Erinnerungen an die Kölner Silvesternacht

Leverkusen · Auch wenn die Taten in keiner Weise vergleichbar sind, der Umgang mit den Vorfällen an der Auermühle erinnert an das Verhalten der Polizei nach dem Jahreswechsel.

Es habe nichts verheimlicht werden sollen, aber man gehe "bei solchen Sachen" nicht offensiv an die Öffentlichkeit. Das sagte eine Sprecherin der Kölner Bezirksregierung auf die Frage, warum ein Vorfall an der Auermühle nicht bekannt gemacht wird. Es wird auf sinkende Flüchtlingszahlen verwiesen und darauf, wie schnell und praktisch solche Unterkünfte in Leichtbauweise doch abgebaut werden können. Dass sich in den leichten Bauten wohl schwere Straftaten abspielten - dazu kein Wort von der Bezirksregierung. Und auch nicht von der Polizei. Bei Letzterer blieb die Durchsuchung an der Auermühle erstmal in der Schublade und bahnte sich erst mühsam über inoffizielle Kanäle ihren Weg ans Licht. "Befürchtungen, dass Ermittlungen durch die Veröffentlichung gefährdet werden könnten", lautet die Begründung.

Auch wenn die Taten in keiner Weise vergleichbar sind, der Umgang mit den Vorfällen zum Jahreswechsel in Köln und nun an der Auermühle scheint demselben Muster zu folgen. Dass man "bei solchen Sachen" - also bei Taten von Personen, die angeblich Asyl suchen und tatsächlich Straftaten begehen - erneut hinter verschlossenen Rollos agiert, weckt trotz aller möglichen Ermittlungstaktiken unschöne Erinnerungen. Roman Zilles

(RP)
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