Stadtrat Endgültig: Kein Bio-Tönnchen für Leverkusen

Leverkusen · Der Leverkusener Stadtrat hat die heiße Diskussion um die Einführung der Bio-Tonne oder auch nur eines Bio-Tönnchens am Montag vorläufig beendet: Mit Mehrheit wurde dieser Vorschlag der Stadtverwaltung ablehnt.

Stadtrat: Endgültig: Kein Bio-Tönnchen für Leverkusen
Foto: Uwe mISERE

Nur CDU, Grüne und Opladen Plus (21 Stimmen) stimmten für eine zusätzliche Tonne, dagegen waren 27 Ratsvertreter. Allerdings gab es eine Besonderheit: Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn lehnte die zusätzliche Tonne ebenso ab wie zwei CDU-Vertreter: Bernhard Marewski und Bernd Miesen. Sie votierten im Gegensatz zur Mehrheit ihrer Fraktion auch für den Kompromissvorschlag, den CDU- und SPD-Vertreter im Umweltausschuss ausgehandelt hatten. Die Folge des jetzt gefassten Beschlusses: Die Stadt Leverkusen richtet am Wertstoffzentrum in Quettingen und an der Deponie in Burscheid-Heiligeneiche Annahmestellen für Bio-Abfälle ein.

Damit wird das rechtlich vorgeschriebene Minimum erfüllt: Jede Kommune muss die getrennte Abgabe von Bio-Müll anbieten, in diesem Fall vor allem Reste aus der Küche, die "nach dem Kochtopf" anfallen.

Die Grünen reagierten enttäuscht über das Ende des Leverkusener Bio-Tonnen-Modells. Leverkusen könne sich dem Thema aber nicht lange verweigern, es werde wieder kommen. Speziell SPD- und Bürgerlisten-Vertreter kritisierten den Vorschlag, eine Bio-Tonne einzuführen. "Sie bringt ökologisch nichts, vielleicht nur ein gutes Gewissen", mäkelte SPD-Ratsherr Dirk Löb. SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Ippolito warnte vor der Gefahr eines freiwilligen Bio-Tönnchen-Systems, wie ihn die Stadt vorgeschlagen hatte: Bei diesem Verfahren hätte der Vermieter entscheiden können, ob in seinem Haus die Bio-Tonne genutzt wird oder nicht.

Die Zeche für dieses Systems hätten die Mieter zahlen müssen. CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Eimermacher hatte vor der Abstimmung angekündigt, dass die CDU dennoch für das Bio-Tönnchen-Projekt stimmen werde: "Aber ich kann mit der anderen Entscheidung auch leben." Fast alle Stadträte machten deutlich: "Wir können das Tönnchen-Thema nicht hören." FDP-Ratsherr Busch meinte: "Ich hoffe, das Thema kommt höchstens im Karneval 2016 wieder."

(us)
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