Leverkusen Empörung über Auermühlenverein und Ex-Ratsherrn Ulrich Wokulat

Leverkusen · Der öffentliche Aufruf der Bürgerinitiative "Rettet die Auermühle", bei der Oberbürgermeisterwahl am 13. September dem Amtsinhaber Reinhard Buchhorn (CDU) die Stimme zu verweigern, hat gestern jede Menge empörte Reaktionen hervorgerufen.

 "Im Team willkommen" - Ex-Ratsherr Ulrich Wokulat (Mitte) soll hinter den Angriffen des Auermühlenvereins auf Buchhorn stecken.

"Im Team willkommen" - Ex-Ratsherr Ulrich Wokulat (Mitte) soll hinter den Angriffen des Auermühlenvereins auf Buchhorn stecken.

Foto: rP-Archiv

In einer Presseerklärung hatte der Vorstand des Vereins unter anderem behauptet, Buchhorn sei für das Aus des alten Bades verantwortlich, obwohl es einen Stadtratsbeschluss dazu gegeben hatte, der mit großer Mehrheit zustande gekommen war. Weitere Vorwürfe: Der Stadtchef versuche, "Schlebusch zu einem unattraktiven Stadtteil ohne Freizeitangebote" zu machen. Buchhorn fühle sich als "Bürgermeister von Opladen".

Peter Westmeier ist Sprecher der Leverkusener Initiativen für Verkehrsplanung (LIV). Er sagte gestern, das Verhalten der Auermühlen-Funktionsträger sei extrem ungewöhnlich: "Dass eine Bürgerinitiative mit harten Bandagen für ihre Sache kämpft, ist normal." Eine Person bewusst zu diskreditieren und mit einem Aufruf in den Wahlkampf einzugreifen, habe er jedoch in dieser Form bislang noch nicht erlebt. Die Leverkusener CDU ist schlichtweg entsetzt, vermutet allerdings den ehemaligen CDU-Ratsherren Ulrich Wokulat als maßgeblichen Impulsgeber hinter der Anti-Buchhorn-Kampagne. Der war wegen einer Handy-Affäre seiner politischen Ämter enthoben worden, verlor auch sein Ratsmandat.

Für den Auermühlen-Verein war er an Info-Ständen präsent, auch bei Reden des Vorstands stand er mit auf der Bühne - an herausgehobener Stelle. Wokulat hatte auf Anfrage eine Beteiligung in vorderster Linie stets abgestritten.

Für Leverkusens CDU-Parteichef Frank Schönberger ist seine Handschrift jedoch deutlich zu erkennen. "Einige unserer Mitglieder wie etwa Tim Feister haben auf der Facebook-Seite des Vereins das damalige Abstimmungsverhalten im Stadtrat dokumentiert, das klar belegt, dass es keinen Alleingang des Oberbürgermeisters gab, sondern eine breite Mehrheit", berichtet Schönberger. Diese Beiträge seien umgehend gelöscht worden.

Auf der Auermühlen-Seite dazu heißt es tatsächlich wörtlich: "Das ist eine Seite für Unterstützer." Und dazu gehöre es auch, "unnötige Diskussionen zu unterbinden". Und: "Wir möchten mit euch zusammenUlrich Wokulat bei uns im Team willkommen heißen."

(RP)
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