Leverkusen Eine Hommage an Konrad Adenauer

Leverkusen · Annemarie Schier zeigt zu ihrem Geburtstag Bilder im Schlebuscher Spektrum.

 Annemarie Schier widmet sich in ihren Werken ihrer Geburtsstadt Leverkusen ebenso wie der Domstadt nebenan.

Annemarie Schier widmet sich in ihren Werken ihrer Geburtsstadt Leverkusen ebenso wie der Domstadt nebenan.

Foto: Uwe Miserius

Wir hatten ein gutes Leben, bekennt Annemarie Schier und meint alle, die wie sie 1947 geboren sind. "Dank ihm", sagt sie und zeigt auf das größte Bild in ihrer Porträtreihe. Klar erkennbar ist Konrad Adenauer, den die Malerin "Garant meines freien Lebens" nennt. Und so hängt er an zentraler Stelle in der Einzelausstellung, die sie anlässlich ihres 70. Geburtstages in der Spektrum-Galerie heute eröffnet.

Der Titel der Schau ist Programm: "Et hätt noch immer jot jejange" (Es ist noch immer gut gegangen). Mit diesem Satz aus dem "Kölschen Grundgesetz" kommentierte Adenauer 1949 das denkbar knappe Resultat seiner Wahl zum ersten Bundeskanzler, nämlich mit nur einer Stimme Mehrheit - seiner eigenen. Diese rheinische Art des Überlebens und der Toleranz sowie die spezifisch kölsche Humanität, ohne Deutschland und Europa je aus dem Blickfeld zu verlieren, hat Annemarie Schier sehr beeindruckt und schließlich zur bekennenden Rheinländerin werden lassen. So wurde die Geburtstags-Ausstellung eine Hommage an "Konrad" und Ausdruck der Wertschätzung für ihre Heimatstädte Leverkusen und Köln. Das für sie einzigartige Rheinpanorama mit Dom, Altstadt, den Türmen der romanischen Innenstadtkirchen und den neuen Kranhäusern hat sie dafür im großen Format auf drei miteinander verbundene Leinwände gemalt. Und zwar in fröhlicher Farbgebung von Blau bis Rot. In dieser Arbeit, die genau wie alle anderen ausgestellten Werke 2017 entstanden ist, greift sie erneut eine lange Zeit bevorzugte Motivik auf.

Stadtansichten lagen der ehemals hauptberuflichen Architektin schon immer am Herzen. Zunächst waren sie konsequent menschenleer, dann zogen lebendige Wesen und später auch Autos in ihre Architekturbilder ein. Aktuell zeigt sie ein abstrahiertes Bild von Köln aus der Vogelperspektive oder einen Blick auf den Barbarossaplatz, der beweist, wie schön doch Regen sein kann. Die nass-glänzenden und spiegelnden Flächen beleben dieses Bild ebenso wie die geschönte nächtliche Ansicht der Wiesdorfer Rathaus-Galerie.

Auch ihrem Geburtsort Leverkusen erweist Annemarie Schier ihre Referenz, etwa mit einem Großformat vom Schloss und einem Blick in die Schlebuscher Fußgängerzone. Neu entfacht ist bei ihr die Liebe zur Porträtmalerei, die sie in einer Kunstakademie verfeinert hat. Zwischen bekannten Köpfen wie Marylin Monroe oder Albert Einstein hängen auch ihr Mann und der Spektrum-Vorsitzende Egon Baumgarten. Alle sind expressiv und in der Farbigkeit des Popart-Stils gemalt. Nur John F. Kennedy hebt sich in schwarzweiß davon ab und ist Beispiel dafür, wie genau und sorgfältig die Malerin vorzeichnet. Eigentlich erscheint es fertig, soll aber noch Farbe bekommen.

Die Ausstellung von Annemarie Schier wird heute, 24. November, um 18 Uhr im Spektrum, Virchowstr. 43, eröffnet. Geöffnet: Sa, 25. November/2. Dezember, 15 bis 18 Uhr; Di, 28. November, 10 bis 13 Uhr.

(mkl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort