Leverkusen Ein Vater erkämpft Bolzplatz in Bürrig

Leverkusen · Ein Bürriger setzte sich jetzt bei den Politikern des Bezirks II für ein Kleinspielfeld im Stadtteil ein, in dem seine Familie lebt. Das wird es "neu" nicht geben. Aber: Die Politik will den "Bolzplatz" am Spielplatz Bendenweg wiederbeleben.

 Um den Spielplatz am Bendenweg gibt's viel Grün: Früher haben am Rande des Platzes Fußballtore gestanden - die könnten wiederkommen, wenn die Stadt die rechtliche Machbarkeit geprüft hat

Um den Spielplatz am Bendenweg gibt's viel Grün: Früher haben am Rande des Platzes Fußballtore gestanden - die könnten wiederkommen, wenn die Stadt die rechtliche Machbarkeit geprüft hat

Foto: Uwe Miserius

Den Ball kicken wie die Profis - na klar. Das wünschen sich - nicht nur zur derzeit laufenden EM - viele Kinder. So auch die neun und zwölf Jahre alten Söhne eines Bürrigers, der jetzt in der Bezirksvertretung II, zuständig auch für diesen Stadtteil, den Wunsch seiner Kinder Wirklichkeit werden lassen wollte. In einem Bürgerantrag formulierte er die Anregung, in Bürrig ein Kleinspielfeld, konkret einen Bolzplatz mit einer Ecke auch zum Basketballspielen, einzurichten. "In unserem Stadtteil gibt es sowas nicht. Da ist nichts, wo Kinder Fußball spielen könnten. Tun sie es zu Hause, fliegt der Ball schon mal zu den Nachbarn. Davon sind die auch nicht immer begeistert", sagte der Familienvater in seiner Redezeit in der Sitzung.

"Die Kinderspielplätze sind eher für kleinere Kinder ausgerichtet, beim Sporverein Roland Bürrig ist das Gelände zu den Zeiten, wo Kinder könnten, vom Verein besetzt, auf dem Schulhof wird angebaut und das Jugendzentrum hat selbst ähnliche Probleme." Der Bürriger schlug einen Ortstermin mit Jugendzentrum, Grünflächenamt und den Bezirk-II-Politikern vor.

Doch die winkten ab. Weil sich möglicherweise eine schnellere Lösung findet. "Am Spielplatz Bendenweg", berichtet CDU-Frau Irmagrd von Styp-Rekowski, "gab es mal zwei Tore. Das war quasi der Bolzplatz von Bürrig. Würde man die wieder aufstellen, dann wäre er schon da." Auch von anderer Seite erfuhr der Familienvater nur Verständnis. Ebenfalls von der Stadt. Ulrich Hammer vom Grünflächenamt wurde erstmal ganz persönlich: "Ich kann Sie gut verstehen, ich habe selbst drei Jungs." In Bürrig gebe es da wirklich nichts, gab Hammer zu - und setzte ein "Aber" hinterher: Man könne Bolzplätze in der Stadt aber nur da ausweisen, wo es baurechtlich möglich sei und es niemand anderen störe. Die Stadt habe da schon einschlägige Erfahrung. Etwa an der Wittenbergstraße habe es mit einem Anwohner wegen des Bolzplatzes Krach bis zur Gerichtsverhandlung gegeben. "Der Platz musste für 100.000 Euro zur abgespeckten Form umgebaut werden." Dennoch: "Den Vorschlag, am Bendenweg wieder zwei Tore aufzustellen, können wir prüfen." Die waren, so erinnerte sich von Styp-Rekowski, in den 90er weggekommen, weil Vandalen sie "zerstört oder mitgenommen hatten".

Einige Politiker wollten doch zunächst einen Ortstermin anberaumen. Michael Molitor (Amt Oberbürgermeister, Rat und Bezirke) fand das zu umständlich: "Wir brauchen keinen Ortstermin. Der Bezirk muss einen Prüfauftrag an die Stadt erteilen, ob es dort rechtlich machbar ist. Die Tore finden wir schon." Der Bezirk II stimmte zu.

(RP)
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