Leverkusen Ein Stück über die ewige Liebe, von Schülern geschrieben und gespielt

Leverkusen · Mit lautem Crash geht das Drama los. Auf den Projektionswänden im Hintergrund sieht man die Trümmer des Autounfalls, bei dem der junge Admet schwer verletzt wurde. Der bedingungslosen Liebe von Alkestis verdankt er sein Leben, sie hat ihm eine Niere gespendet. Doch das erfahren die Zuschauer in der Aula des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums erst nach und nach. Denn als sie Admet kennenlernen, spielt er quietschvergnügt Federball mit seiner neuen Flamme Isabelle, als Alkestis auftaucht - im Rollstuhl, weil es Komplikationen bei der Operation gegeben hat. Kann sie seine Liebe zurückgewinnen? Auch gegen den Widerstand der Eltern, die unterschiedlichen Schichten angehören? Wie endet diese griechische Tragikomödie aus Schülerfeder?

Das antike Theater "Alkestis" von Euripides gab den Anstoß zu der Produktion, die der Literaturkurs Q1 von Heinke Stulz auf die Bühne gebracht hat. Unter ihrer Leitung haben sich die Schüler des Kurses "Kreatives Schreiben" die Frage nach der ewigen Liebe und bedingungslosen Hingabe gestellt. Und vor allem, ob sich der Opfertod der antiken Alkestis in die heutige Zeit übertragen lässt. Mit der Idee von der Organspende fand man einen plausiblen Ansatz. Und die Liebes-Problematik hat im Laufe der Zeit nichts an Aktualität verloren. Alle Personen tragen die alten Namen, sind aber im Jahr 2016 angekommen. Inklusive antikem Sprech-Chor und drei Randpersonen, die das Geschehen mit Humor kommentieren. Außerdem werden die Emotionen der einzelnen Szenen von Schülerinnen der Tanz-AG und des Literaturkurses "Tanz" eindringlich in Bewegungssprache übersetzt (Leitung Sabine Hasenbach-Busch, Isabel Raschik). Lichtfarben, wechselnde Hintergrundbilder und wenige Requisiten sorgen für ein klares Bühnenbild und schnelle Szenenwechsel.

Kleine Veränderungen hat die Schüler-Geschichte noch während der Probenarbeit unter professioneller Anleitung erfahren. Schauspieler und Regisseur Jürgen Albrecht erarbeitete mit den Schülern das eigene Stück. Der Theaterpädagoge war im Rahmen des Landes-Projekts "Kultur und Schule" ein Jahr an dem Gymnasium tätig.

Termine 3. und 6. Juni, 19 Uhr. Eintritt: sechs/ermäßigt drei Euro.

(mkl)
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