Leverkusen Ein Rechenzentrum mit Vorreiterrolle

Leverkusen · 26 Kilometer Niederspannungskabel, 44 Kilometer Schwachstrom- und Datenkabel, 350 Tonnen Stahl: In der Fixheide hat das Unternehmen Globalways ein Rechenzentrum gebaut, das auch in Sachen Kühlung neue Wege geht.

 Wolfgang Kaufmann vom Vorstand stellte das neue hochmoderne Rechenzentrum jetzt vor. Es ist laut Globalways das modernste in NRW.

Wolfgang Kaufmann vom Vorstand stellte das neue hochmoderne Rechenzentrum jetzt vor. Es ist laut Globalways das modernste in NRW.

Foto: Uwe Miserius

Im internen Sprachgebrauch heißt das neue Gebäude kurz "Lev 1". Hinter diesem Kürzel verbirgt sich allerdings das modernste Rechenzentrum von Nordrhein-Westfalen. Entstanden ist es in der Fixheide. Der mittelständische IT- und Infrastruktur-Dienstleister Globalways hat dafür ordentlich investiert - im zweistelligen Millionenbereich.

Zur feierlichen Eeröffnung waren jetzt etwa 150 Gäste, in erster Linie ausgewählte Kunden und Partner, aus ganz Deutschland angereist. Die Stadt wurde durch Oberbürgermeister Uwe Richrath vertreten. Vorstandsmitglied Wolfgang Kaufmann bedankte sich bei ihm für großartige Unterstützung durch die Verwaltung und sagte: "Wir haben uns von der ersten Minute an wohl und willkommen gefühlt in Leverkusen." Richrath gab den Dank weiter an die Wirtschaftsförderung Leverkusen, mit deren Hilfe das Bauvorhaben innerhalb von neun Monaten realisiert werden konnte. Leverkusens Bundestagsabgeordneter Helmut Nowak (CDU), sprach von einer "Pilotfunktion für ganz Deutschland".

Tatsächlich hat das Unternehmen, das bislang in Stuttgart und München angesiedelt war, 65 Mitarbeiter beschäftigt und zu den führenden IT-Infrastruktur-Anbietern im deutschsprachigen Raum zählt, noch große Pläne: Das Leverkusener Modell soll an bis zu zehn verschiedenen Standorten in Deutschland kopiert werden. Für Kunden, darunter Weltkonzerne, sollen jeweils bis zu 10.000 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche individuell gebaut werden.

In Leverkusen konnte das 1000 Quadratmeter große Rechenzentrum auf dem 7500 Quadratmeter großen Grundstück mit Hilfe spezielle Gebäudemodule so schnell erstellt werden. Dazu wurden insgesamt 31, in einer Werkhalle vorgefertigte Bauteile auf Stahlbaubasis zusammengefügt. Wolfgang Kaufmann hatte zur Eröffnung noch mehr Zahlen parat:

Im Inneren dieser Module sind 26 Kilometer Niederspannungskabel, 44 Kilometer Schwachstrom- und Datenkabel, 18 Kilometer Glasfaserkabel und 350 Tonnen Stahl verbaut.

Weitere Vorbildfunktion übernimmt das Neubauprojekt nicht zuletzt wegen seiner hohen Energieeffizienz, die Nachhaltigkeit und geringe Betriebskosten sichert. "Wir gehören zu den ersten in Deutschland, die auf Adiabate-Kühlung in Rechenzentren setzen", erläutete Kaufmann. Dahinter steckt ein Verfahren, bei dem Verdunstungskälte von Luft und Wasser als natürliche Quelle zur Kälteerzeugung genutzt wird. Das Gute ist: Das Rechenzentrum kann jederzeit um 1500 Quadratmeter erweitert werden.

(RP)
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