Leverkusen Ein kurzer Termin, der Leben retten kann

Leverkusen · Die Stadt Leverkusen ermöglicht ihren Mitarbeitern eine Prüfung der Halsschlagader als Prävention vor einem möglichen Schlaganfall.

 Dr. Erhard Linz untersucht die Halsschlagader von Oberbürgermeister Uwe Richrath. Sein Befund: Alles ist in Ordnung.

Dr. Erhard Linz untersucht die Halsschlagader von Oberbürgermeister Uwe Richrath. Sein Befund: Alles ist in Ordnung.

Foto: Uwe Miserius

Nach ein paar Minuten auf der schwarzen Lederliege ist es geschafft. Uwe Richrath kann seinen Kragen richten und die Praxis mit der Gewissheit verlassen, dass alles in Ordnung ist. Der Oberbürgermeister ließ jetzt vom Phlebologen Dr. Erhard Linz an der Halsschlagader untersuchen, um zu erfahren, ob er durch Gefäßverengungen oder Ablagerungen ein höheres Schlaganfall-Risiko hat. Per Ultraschall kontrollierte Linz dabei den Blutfluss und die Struktur der Blutgefäße. "Ich mache diese Untersuchung einmal im Jahr. Schließlich bin ich auch Ehemann und Familienvater. Da hat man eine große Verantwortung", sagte der Oberbürgermeister. Nach Angaben der Stadt Leverkusen ist jeder fünfte Schlaganfall durch eine arteriosklerotische Verengung der Halsschlagader bedingt. Ein Grund, warum die Stadt Leverkusen ihren Mitarbeitern jetzt diese sogenannte farbcodierte Duplexsonographie anbietet.

Seit 2006 gibt es bei der Stadt eine systematisch betriebliche Gesundheitsförderung. Allein im vergangenen Jahr wurden in diesem Rahmen vom Fachbereich Personal und Organisation 69 unterschiedliche Maßnahmen - vom Workshop bis zum Sportkurs - vermittelt. 1500 Mitarbeiter der Stadt haben an diesen Angeboten teilgenommen, dafür insgesamt 2000 Stunden Freizeit aufgewendet und einen Eigenanteil von insgesamt 25.000 Euro bezahlt.

Linz führt diese Untersuchung seit einigen Jahren durch. Mehr als 25.000 Patienten hat er bislang über ihr Schlaganfallrisiko aufgeklärt. Rund 30 Mitarbeiter der Stadt waren bereits bei ihm, einige sollen noch folgen.

Der Schlaganfall ist nach den Herz-Kreislauf- und den Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache. Er ist in Deutschland zudem einer der häufigsten Gründe für eine Langzeitbehinderung. Schätzungen zufolge erleiden in Deutschland rund 200.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall.

(RP)
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