Leverkusen Ein Busbahnhofs-Dach für 2,1 Mio Euro

Leverkusen · Die Stadt will für die Gestaltung des Daches am Mittelbahnsteig des "neuen" Busbahnhofes Wiesdorf einen Architekten-Wettbewerb veranstalten. Dabei kam heraus, dass allein dieses Haltestellendach rund 2,1 Millionen Euro kosten könnte.

 So könnte, aber muss nicht, der neue Busbahnhof in Wiesdorf mit 15 Haltestellen aussehen. Für das markante Dach (hier nur ein Beispiel, es kann ganz anders ausehen) startet die Stadt jetzt einen Ideen- und Gestaltungswettbewerb.

So könnte, aber muss nicht, der neue Busbahnhof in Wiesdorf mit 15 Haltestellen aussehen. Für das markante Dach (hier nur ein Beispiel, es kann ganz anders ausehen) startet die Stadt jetzt einen Ideen- und Gestaltungswettbewerb.

Foto: Stadt Leverkusen

Für die RRX-Schnellzug-strecke muss der Wiesdorfer Mini-Bahnhof abgerissen werden. Denn: Im Bereich des Bahnhofes ist ein zusätzliches Bahngleis nötig. Dies erzwingt den Umbau und die Verkleinerung des nebenan liegenden Busbahnhofes. Der neue "Zentrale Omnibus-Bahnhof" (ZOB) soll auf Vorschlag der Stadtspitze durch eine "prägnante Dachkonstruktion" den neuen Stadteingang prägen. Für Ende 2018 ist die Inbetriebnahme des ZOB vorgesehen, teilte Oberbürgermeister Uwe Richrath in einem Beratungspapier an die Politiker mit.

Die Stadt will für die Gestaltung dieses Haltestellendaches und der Umgebung in einem Architekten-Wettbewerb bis zu zehn Planungsbüros um Vorschläge bitten. Der Gewinner des Wettstreites soll auch den Realisierungsauftrag erhalten. Für Bauleitung und Planung sind von der Stadt grob geschätzt rund 240.000 Euro vorgesehen. Dazu kommen noch 55.000 Euro Wettbewerbskosten. Die Baukosten werden - ebenfalls grob geschätzt - mit 1,8 Millionen Euro angegeben. Die Gesamtkosten hofft die Stadt durch Zuschüsse des Landes und durch Sponsoren (etwa für das Dachmaterial) finanzieren zu können.

Dass der Busbahnhof umgebaut werden muss und dass es einen Mittelbahnsteig mit Dach geben soll, dies hatte vor rund einem Jahr schon der damalige Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn angekündigt. Der jetzt gemeldete Architekten-Wettbewerb wurde von der Stadt dennoch über eine "Dringlichkeitsentscheidung" genehmigt, die von Oberbürgermeister Uwe Richrath, CDU-Ratsherrn Frank Schönberger und SPD-Fraktionsvorsitzenden Peter Ippolito unterschrieben wurde. Der Stadtrat soll diesen Beschluss am 2. Mai nachträglich absegnen. Laut Stadt eilt es mit der Dachentscheidung, damit der eigentliche Umbau des Busbahnhofes und der Dachbau "synchronisiert" werden können. Schließlich müssten die Fundamente für eine solche Konstruktion "jetzt definiert" werden, damit man nicht später den neuen ZOB aufreißen müsse. Zudem bekomme die Stadt nur Zuschüsse, wenn alle Unterlagen bis Ende 2016 bei den zuständigen Stellen vorlägen.

Vorsichtshalber ließ Baudezernentin Andrea Deppe in das Beratungspapier auch schreiben: "Ob und in welchem Umfang der Bau der Dachanlage gefördert wird und wann mit der Baumaßnahme begonnen werden kann, kann derzeit noch nicht belastbar prognostiziert werden." Da dürfte die Frage lauten: "Wie lange werden die Busfahrgäste im Regen stehen?"

Weitere Eckdaten: Der Umbau Busbahnhof wurde im April 2015 auf rund 2,9 Millionen Euro geschätzt, von denen die Stadt rund 0,3 Millionen Euro tragen müsste. Dafür fällt aber die nötige Sanierung von Brücken und Stützwänden am heutigen Busbahnhof weg.

(RP)
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