Leverkusen Ein besonderer Blick auf Leverkusen

Leverkusen · Einmal im Monat können Besucher hinauf auf den 72 Meter hohen EVL-Wasserturm. Er bietet eine gute Weitsicht.

 Claudia Lessenich und Christa und Manfred Berger (v.l.) aus Opladen blickten vom Turm auf Leverkusen. Für sie spannend: Wie hat sich die Stadt verändert?

Claudia Lessenich und Christa und Manfred Berger (v.l.) aus Opladen blickten vom Turm auf Leverkusen. Für sie spannend: Wie hat sich die Stadt verändert?

Foto: UM

Vom Wasserturm der Energieversorgung Leverkusen (EVL) können Besucher bei gutem Wasser 35 Kilometer in die Ferne schauen. Das ist diesmal der Fall. Wer sich auskennt kann in der Ferne Jülich erkennen. "Ich kenne die Stadt nur in einzelnen Schuhkartons. Hier sehe ich das Panorama", sagt Christa Wirtz. Sie wohnt seit 30 Jahren in Leverkusen, auf dem Wasserturm war sie noch nie. "Jetzt ist die Gelegenheit: Ich möchte meiner Enkelin die Stadt zeigen", betont Wirtz. Die siebenjährige Hannah kommt aus Essen. Die Großeltern sind stolz, ihr zeigen zu können, dass Leverkusen neben Industrie auch ganz viel Grün zu bieten hat.

Mit 72 Metern prägt der EVL-Turm die Skyline der Stadt als höchstes Gebäude. Jeden dritten Sonntag im Monat wird das Leverkusener Wahrzeichen zum Ausflugsziel. Mit dem Fahrstuhl geht es dann kostenlos in die Höhe.

Cordula Norhausen begleitet jede Besuchergruppe nach oben. Wer sich auf ein ausgiebiges Workout beim Besteigen der fast 400 Treppenstufen gefreut hat, wird enttäuscht. Die das Treppenhaus ist nur im Brandfall zugängig. "Aber wie sollte ein Feuer in einem Wasserturm entstehen?", witzelt Norhausen. Insgesamt fasst der Speicher rund 4000 Kubikmeter Trinkwasser. So viel passt in sieben Hallenbäder.

Die Trinkwasseransammlung dient vor allem dem Druckausgleich. Der Turm ist mit dem Rohrsystem verbunden und sorgt für einen gleichbleibenden Wasserdruck in den Haushalten. In Leverkusen wird im Durchschnitt weniger Wasser pro Kopf verbraucht als in anderen Städten. Da eine Person am Tag aber allein schon 34 Liter für die Klospülungen benötigt, ist das Wasser im EVL-Turm immer im Fluss. Das meiste Wasser kommt dabei aus der Großen Dhünntalsperre. Auch die kann von der Aussichtsplattform betrachtet werden.

Wolfgang und Peter Eitner interessiert allerdings viel mehr der Blick auf Köln. Die beiden wohnen in Köln-Mülheim und sind spontan mit dem Rad zum Leverkusener Wahrzeichen gefahren. "Als ich gelesen habe, dass der Turm heute geöffnet hat, habe ich Peter mit dem Umweg überrascht", sagt Wolfgang Eitner. Sein Mann bekam beim Betreten des Turms aber plötzlich kalte Füße. "Ich hatte nicht damit gerechnet, wie kühl es hier ist", sagt Peter Eitner lachend.

Der Kölner ist die Radtour barfuß angetreten und bei nur rund 15 Grad im Turm ins Frieren gekommen. Für die Aussicht habe es sich aber gelohnt. "Hier bekommen wir eine völlig neue Perspektive von Köln zu sehen", betont Peter Eitner: "Der Kölner Dom hat von hier aus nur noch einen Turm."

Insgesamt kamen am Sonntag rund 500 Menschen zum EVL-Wasserturm. Ganz bis auf die Spitze durften sie allerdings nicht. "Da geht's nur hoch, wenn der Weihnachtsbaum aufgestellt wird", scherzt Peter Horn, der die Fragen der Besucher beantwortet.

(RP)
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