Leverkusen Ein amerikanisches Weihnachtsmärchen

Leverkusen · Die Volksbühne Bergisch Neukirchen zeigt das Märchen "Jack und die Bohnenranke".

 Jack (in Lederhose) und das Ogermädchen Mitzy verbünden sich gegen den großen bösen Oger.

Jack (in Lederhose) und das Ogermädchen Mitzy verbünden sich gegen den großen bösen Oger.

Foto: Uwe Miserius

Was für ein Trubel! Da rasen kleine Schafe, Schweinchen, ein Esel und ein Hahn aufgeregt durch die Opladener Festhalle Richtung Bühne. "Muh" und "mäh", "iah" und "kikeriki" tönt es laut. Wer ist denn so dumm, alle Gatter offen stehenzulassen, so dass Jane und Jill sämtliche Tiere des Bauernhofs wieder einfangen müssen? Jack natürlich, denn er ist ein Dummkopf, sagt seine Mutter (Gwen Wons). "Ich habe das Gefühl, ich mache alles falsch", räumt der Junge (Alexander Mager) ein. Und den Eindruck haben auch die kleinen und großen Zuschauer des diesjährigen Weihnachtsmärchens der Volksbühne Bergisch Neukirchen.

Die Hühner hat er einem armen Mann geschenkt, und wer soll nun die Eier legen? "Wir haben doch noch den Hahn", verteidigt sich Jack. Dann merkt er selbst, dass das ja Blödinn ist. Jetzt tauscht er auch noch die einzige Kuh gegen fünf Bohnen ein. Die reichen nicht mal für eine Suppe, die Mutter wirft sie zornig in den Brunnen.

Aber es waren keine gewöhnlichen Bohnen, die Jack vom seltsamen Mr. Magic bekommen hat. Über Nacht ist eine dicke Ranke daraus gewachsen, die bis in den Himmel reicht. "Jack und die Bohnenranke" ist eine märchenhafte Geschichte aus Amerika, die auch verfilmt wurde. Dana Fischer, die mit Unterstützung von Karin Leweke Regie führte, hat nach der Vorlage von Joseph Jacobs ein Theaterstück geschrieben, das natürlich ganz genau auf die Belange der Volksbühne Bergisch Neukirchen zugeschnitten ist. Sie hat witzige Dialoge und Bemerkungen eingebaut und neben den großen Rollen auch viele sprechender Tiere mit mehr oder weniger Text.

So sind wieder alle Altersgruppen des Märchen-Ensembles gut beschäftigt. Die Jüngsten stecken in Tierkostümen, die etwas größeren sind kleine Elfen, Trolle oder Kobolde, die in dieser Geschichte ebenso vorkommen wie ein Monster, eine böse und eine gute Fee, eine Hexe, die gerne aus Hänsel und Gretel zitiert.

Denn per Bohnenranke klettert Jack in ein verwunschenes Märchenland mit wunderschönen bunten Riesenblumen. Der erste Eindruck täuscht. Ganz so perfekt und friedlich ist es hier nicht, wie man an zwei raufenden Kobolden sieht, die dann die guten und bösen Märchenweltbewohner auf den Plan rufen. Und es kommt noch schlimmer. Der große böse Oger, von Lukas Mager furchteinflößend gespielt, hat den Schatz gestohlen. Außerdem das Huhn Betty, das goldene Eier legt und von Edda Celik mit viel Witz verkörpert wird, sowie eine Zauberharfe (Lene Isermann). Jack soll alles wiederholen und ist dumm genug, sich in die Höhle der Familie Oger - wunderbar gespielt von Lisa Jagieniak, Sophia Abtahi sowie Lea Schleimer und Clara Fischer als freche Babys - zu wagen.

"Jack und die Bohnenranke" wird in der Festhalle Opladen am Markt aufgeführt am 26. November, 3., 4., 10., 11. und 17. Dezember jeweils um 14.30 Uhr und um 17 Uhr. Eintritt sechs Euro, Karten über koelnticket.de, 0221 2801 und an der Tageskasse.

(mkl)
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