Leverkusen Ehrenamts-Fahrdienst für Senioren

Leverkusen · Im Alter wird der soziale Bewegungsraum oftmals immer kleiner. Gerade bei älteren Menschen, die auf Rollstühle angewiesen sind, wird es schwer, nochmals einen Fuß vor die Türe zu kommen. Wer eben noch regelmäßig etwa zum Frauengesprächskreis in der Gemeinde kam, muss plötzlich zu Hause bleiben. Doch das muss in Zukunft nicht mehr sein - zumindest in Opladen.

 Erste Fahrt: Matthias Boér (l.) und Markus Knott haben Lieselotte Engels zum Termin chauffiert.

Erste Fahrt: Matthias Boér (l.) und Markus Knott haben Lieselotte Engels zum Termin chauffiert.

Foto: UM

Das Projekt "Fahr mit", das in Deutschland seine Premiere feiert, wurde in Zusammenarbeit von der Stadt Leverkusen, Fachbereich Soziales, dem CBT-Wohnhaus Upladin, dem telefonischen Besuchsdienst des Diakonischen Werkes, dem Arbeiter-Samariter-Bund und der Parkinsonvereinigung ins Leben gerufen. In einer Befragung und Bestandsaufnahme wurde deutlich, dass ein großer Bedarf nach einem Fahrdienst besteht, der Menschen mit körperlichen, demenziellen oder psychischen Erkrankungen die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht.

"Fahr mit" ist somit ein Veranstaltungsfahrdienst für Senioren. Bis zu fünf Personen ohne Rollstuhl und zwei Personen mit Rollstuhl können zukünftig transportiert werden. Astrid Gruska von der Quartiersentwicklung im Haus Upladin: "Im Prinzip meldet sich eine Gemeinde oder Verein bei uns. Sie sagen uns, welche Person abgeholt werden soll und zu welcher Veranstaltung es geht." Zum Einen wäre das gerade für Rollstuhlfahrer, die diesen nicht zusammenklappen können, eine große Hilfe, da er nicht mit Taxis befördert werden kann. Zum Anderen achte man auch auf das finanzielle Wohl der älteren Menschen. Pro gefahrener Kilometer wäre nur ein Euro fällig.

Die erste Fahrt wurde bereits gemacht. Die 83-jährige Liselotte Engels wurde mit dem Ehepaar Christine und Gotthard Klöden zu einer Veranstaltung im Altenheim Ulrichstraße befördert: "Gerade demnächst in der dunklen Jahreszeit bin ich froh, wenn uns jemand verlässlich abholt und wieder nach Hause begleitet", erzählt Christine Klöden.

Da der Fahrdienst auf ehrenamtlichen Strukturen aufgebaut werden soll, "suchen wir noch nach Ehrenamtlern", sagt Gruska, die darauf hinweist, dass auch schon eine Stunde in der Woche helfen kann. Mit Markus Knott und Matthias Boér sind bereits zwei Ehrenamtler gefunden worden, die trotz eines 40-Stunden-Jobs mitmachen.

(hawk)
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