Leverkusen Droht Wohnungsnot in Leverkusen?

Leverkusen · Der Gemeinnützige Bauverein Opladen (GBO) und die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) verstärken ihre Aktivitäten im sozialen und privaten Wohnungsbau. Grund: Die Nachfrage wird immer massiver. Wohnraum wird knapp.

 Die Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) und des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) geben übereinstimmend an, ihre Bautätigkeit deutlich erhöhen zu wollen. Beim GBO-Projekt Düsseldorfer Straße ist bis auf zwei, drei Wohnungen bereits alles vermietet.

Die Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) und des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) geben übereinstimmend an, ihre Bautätigkeit deutlich erhöhen zu wollen. Beim GBO-Projekt Düsseldorfer Straße ist bis auf zwei, drei Wohnungen bereits alles vermietet.

Foto: uwe miserius

Angesichts der Flüchtlingskrise hat Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia vor einer akuten Wohnungsnot in deutschen Großstädten gewarnt. Vonovia-Chef Rolf Buch sagte im Interview mit unserer Redaktion: "Wir hatten schon vor der Flüchtlingskrise Engpässe vor allem in den Großstädten, jetzt explodieren diese Probleme. Dieses Land ist derzeit weder bautechnisch noch genehmigungstechnisch darauf vorbereitet, das kurzfristig zu stemmen."

Ein dramatisches Szenario - aber trifft es auch auf Leverkusen zu? Die Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) und des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) bestätigen den Trend, wollen für ihren Bereich aber noch nicht von einer Krise sprechen. Wolfgang Mues und Bernd Fass gaben gestern übereinstimmend an, ihre Bautätigkeit deutlich erhöhen zu wollen, denn auch in Leverkusen werde Wohnraum immer knapper.

"Wir hatten sonst immer rund 600 Wohnungen pro Jahr, die frei wurden", berichtet WGL-Chef Mues: "In diesem Jahr ist diese Zahl um etwa zehn Prozent zurückgegangen." Dabei handele es sich sowohl um Leute, die einen geplanten Umzug wegen zu viel Unwägbarkeiten verschoben hätten, als auch um Mieter, "die schlichtweg nichts anderes gefunden haben". Auch bei der WGL selbst haben die Nachfragen um etwa 20 Prozent zugenommen. Und auch wenn die Flüchtlings-Krise sich auf dem Wohnungsmarkt noch nicht durchschlagend bemerkbar mache, so müsse man doch Vorkehrungen treffen, betont Mues: "Wir haben in diesem Jahr etwa 40 freiwerdende Wohnungen nicht neu besetzt, damit die Stadt sie mit Flüchtlingen belegen kann. Das bedeutet etwa fünf bis sieben Prozent." Da könne sich mit zunehmender Zahl an Ankömmlingen natürlich auch noch einiges verschieben - auch daher will Mues die 2012 von ihm wieder aufgenommene Bautätigkeit der WGL ausdehnen.

GBO-Chef Fass wiederum warnt vor einem Szenario, das vor allem die ältere Generation betrifft: "Ich halte es durchaus für möglich, dass künftige Rentner-Generationen sich keinen auf dem privaten Markt angebotenen Wohnraum mehr leisten können." Beim Bauverein verzeichnet man sowohl im frei finanzierten Bereich wie etwa an der Düsseldorfer Straße ("Dort haben wir bereits so gut wie alles vermietet"), als auch im öffentlich geförderten wie etwa an der Hardenberg- oder Kölner Straße enorme Nachfrage. Im Verhältnis 50 zu 50 baut der GBO zurzeit öffentliche und private Wohnungen, immer auf der Suche nach neuen Grundstücken und Objekten. Fass macht sich keine Illusionen: "Auch wenn in Leverkusen zurzeit noch keine Krise herrschen mag, so sind wir doch gerade durch die Nähe zu Köln von Unwägbarkeiten betroffen." Damit sei nicht nur die Zahl der Flüchtlinge gemeint, die auf den Wohnungsmarkt drängen: "Wenn etwa Köln keinen Wohnraum mehr zur Verfügung stellt, wird sich das Problem nach Leverkusen verlagern."

(RP)
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