Leverkusen Droht die B 8-Brücken-Sperrung in Wiesdorf?

Leverkusen · Die Dhünnbrücke des Europarings (nahe Stelzenautobahn) weist massive Schäden auf. Eine Spur bleibt dauerhaft gesperrt,

 Blick von unten auf die Dhünnbrücke des Europarings (B 8): Diese Schäden schrecken die Fachleute nicht sehr, im Inneren lauert die mögliche Gefahr.

Blick von unten auf die Dhünnbrücke des Europarings (B 8): Diese Schäden schrecken die Fachleute nicht sehr, im Inneren lauert die mögliche Gefahr.

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An einzelnen Stellen ist die Dhünnbrücke im Zuge des Europarings (B 8) so schwach, dass beispielsweise die rechte Fahrspur in Richtung Opladen ab kommenden Dienstag dauerhaft gesperrt wird, um die Standfestigkeit der sechsspurigen Brücke nicht noch weiter zu erschüttern. Dies berichtete gestern Wolfgang Herwig, Chef der TBL. Die sich verschärfenden Probleme sind seit etwa einem Jahr bekannt. Die Experten der städtischen Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) und von Fachfirmen hatten das Bauwerk intensiv überprüft und die Belastungsgrenzen neu berechnet, da sich seit dem Bau die Verkehrsdichte und auch die Gewichte der Lastwagen erhöht haben.

Die Teilsperrung ruft Erinnerungen an die dramatische Entwicklung für die A1-Rheinbrücke auf. TBL-Chef Herwig hofft aber, dass weitere Sperrungen für die Dhünnbrücke unnötig bleiben. "Eine Vollsperrung dieser Hauptverkehrsader kann ich mir nicht vorstellen", sagte Herwig, er schloss diese finale Maßnahme jedoch nicht aus.

 Die B 8-Brücke wird teils gesperrt.

Die B 8-Brücke wird teils gesperrt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Bisher nicht. In vier Wochen weiß er möglicherweise mehr. Ab Montag starten die TBL neue intensive Prüfungen im Inneren des Bauwerks. Dazu wird in Fahrtrichtung City eine Baugrube an der Brücke angelegt, damit sich die Fachleute die Verankerung der Brückenverspannung ansehen können. Durch Streusalz wurde stellenweise der Beton "weich", wie schon die Hammertests belegten. Damit könnte das salzhaltige Wasser in einer "schönen feuchten Atmosphäre" auch die Spannstähle und die Anker in den Lagerkammern zum Rosten gebracht haben.

Wenn die Tragkonstruktion stark betroffen sein sollte, könnte es dramatisch werden: Die Europaring-Dhünnbrücke ist ein durchgehendes Bauwerk (mit Querverspannungen), dass wahrscheinlich nicht stellenweise erneuert werden kann, sondern nur komplett.

Gestern wagte Herwig, ganz Techniker, keine Prognosen. Er will Fakten sehen, dann erst sei die Zeit für Entscheidungen, denn immerhin könnte es in der Brücke auch besser aussehen als befürchtet.

Die Entwicklung an den Stützwänden des Europarings in Küppersteg gibt keinen Anlass zu dieser Hoffnungen auf ein gutes Prüfergebnis. Die Moniereisen, die am Fuß der Betonstützwände verlegt wurden, sind seit Jahren durch Salzwasser zerfressen. Deshalb werden die Wände ja abgestützt. Das Ende der Hiobsbotschaften dürfte also noch nicht erreicht sein.

Die gestern von der TBL mitgeteilten Sperrungen am Europaring in Höhe Dhünnbrücke im Detail:

ab Montag: Sperrung der rechten Fahrspur in Richtung City. Dauer: vier Wochen. Zulässiges Tempo in dem Bereich: 30 km/h.

ab Dienstag: Sperrung der rechten Fahrspur in Richtung Opladen. Dauer: unbefristet. Tempolimit: 60 km/h.

(RP)
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