Leverkusen Drei Männer, das Leben und ein Butterbrot auf der Studiobühne

Leverkusen · Bei Männern ist alles so einfach. Sie stehen nicht auf eine aufwändig asiatisch gewürzte Küche, ihnen reichen ein Steak und ein Butterbrot. Sie lieben es stark und klar - auch bei Hochprozentigem oder der Einrichtung von Stefans Wohnung mit glatten Leder- und Schleiflackmöbeln in Grau-Nuancen. Hier, auf der Wohnzimmer-Bühne des kleinen Bunker-Theaters Studiobühne, ist der Zufluchtsort für Männer, deren feste Beziehung (mal wieder) gescheitert ist. "Butterbrot" heißt das Drei-Personenstück von Gabriel Barylli, das Simon H. Kappes inszenierte. Es ist das - ursprünglich geschriebene, männliche Pendant zu Baryllis "Honigmond", das 2015 am selben Ort gespielt wurde.

 Drei Männer und das Grübeln über das Leben im Allgemeinen und die Liebe im Speziellen - darum geht es in "Butterbrot" auf der Studiobühne.

Drei Männer und das Grübeln über das Leben im Allgemeinen und die Liebe im Speziellen - darum geht es in "Butterbrot" auf der Studiobühne.

Foto: Uwe Miserius

In den Dialogen unter Frauen oder Männern gibt es Parallelen, wenn man über das andere Geschlecht herzieht. So wie Noch-Ehemann Peter, der ohne Lilli zur hereinstürmt und kundtut: "Frauen können gar nicht denken, und wenn, dann tun sie es uns zuliebe." Vor Jahren zog Martin nach enttäuschter Liebe ein und machte aus Stefans Wohnung die Zweier-WG, heute bittet Peter um Asyl. An seinem Geburtstag hat ihn Lilli nach heftigem, und, wie sich herausstellen wird handfestem, Streit vor die Tür gesetzt. Noch jubiliert er: "Ich bin ein freier Mann", aber mit schwindendem Restalkohol setzt der Katzenjammer ein.

Die tiefsinnige Komödie lebt von den Charakteren, die eines verbindet: die Suche nach dem Glück. Holger Rheims spielt den Architekten Martin als strukturierten, einfühlsamen Freund, der nicht nein sagen kann. Stephan Schindler macht als Peter die größte Veränderung durch vom polternden Macho zum Sinnsucher. Und Robin Ebneth gibt als Schauspieler Stefan den Sensiblen. Wie die anderen gestattet er den Zuschauern in einem Monolog den Blick in seine Seele. Zusammen philosophieren die Drei in spritzigen, ironischen, bissigen Dialogen über Liebe und Leben. Erkenntnis: Mit den Frauen klappt es auf Dauer nur, wenn man einen Rückzugsort hat. Doch dann geht alles von vorne los. Martin ist verliebt und will zu seiner Flamme ziehen...

Aufführung (Karlstr. 9): am 29./30. Oktober, am 5./6./12./13./18./25./26. November und am 2./3./4./9./10./11./16./17./18. Dezember. Beginn: freitags/samstags um 20, sonntags um 18 Uhr. Karten (zwölf /sechs Euro) sind unter 02171 946002 und an der Abendkasse erhältlich.

(mkl)
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