Leverkusen Drahtesel unterm Hammer

Leverkusen · Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten - knapp 30 Mal hallte der berühmte Auktionsspruch durch die Kölner Straße. Vor der Bühne war das Gedränge groß, schließlich wollte jeder gesehen werden für den Fall, dass er oder sie mitbieten möchte. Versteigert wurden jetzt knapp 30 Fahrräder, die im Laufe des Jahres gefunden, bei der Polizei abgegeben und schließlich im städtischen Fundbüro abgegeben wurden. "Hat sich der Eigentümer nach sechs Monaten noch nicht gemeldet, sind die Fahrräder sozusagen frei und können versteigert werden", sagte Sven Kommoß, seit 2005 Sachbearbeiter der Stadt im Fachbereich Recht und Ordnung.

 Wer bietet mehr? Die Versteigerung von Fundrädern ist für Kenner und Mutige die gute Gelegenheit, preiswert an ein Rad zu kommen.

Wer bietet mehr? Die Versteigerung von Fundrädern ist für Kenner und Mutige die gute Gelegenheit, preiswert an ein Rad zu kommen.

Foto: Uwe Miserius

Elke Heiderich machte an diesem Tag einen besonderen "Schnapper". Für rund 70 Euro sicherte sie sich ein schwarzes Kettler-Fahrrad mit Shimano-Gangschaltung und Frontfederung. In einem Herzschlagfinale setzte sie sich gegen einen Mitbietenden durch, der sich als äußerst hartnäckig erwies. "Sieht wie neu aus, da wird sich mein Mann bestimmt freuen", sagte die Opladenerin, die das Rad umgehend nach Hause brachte.

Auch Werner Seifert verfolgte die Veranstaltung auf der Bühne gespannt. Vor fünf Jahren hat er selber bei der beliebten Fahrrad-Auktion zugeschlagen. "Mit diesem Rad bin ich hier, das habe ich damals für 25 Euro gekauft", sagte er und wies auf ein dunkles Zweirad mit Metall-Einkaufskorb an der Seite. "In den Reifen ist noch dieselbe Luft wie vor fünf Jahren", lobte Seifert die Qualität seines Gefährts. Darum brauche er auch kein Neues: "Ich bin hier, um ein wenig mit anzupacken, falls Not am Mann ist", sagte der Hobbybastler augenzwinkernd.

Die Qualität der Drahtesel, die bei der Versteigerung angeboten wurden, variiert stark. Auch für zwei Euro wechselte ein Rad den Besitzer - das sah jedoch auch so aus. "Wir schauen schon, dass die Räder in einem guten Zustand sind - sie müssen auf jeden Fall fahrtauglich sein", sagte Kommoß. Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass kleinere Reparaturarbeiten erledigt werden müssten.

(jasi)
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