Leverkusen Dom-Pilger machen dem Glauben Beine

Leverkusen · Am Freitag, 23. September, startet um 11 Uhr die 11. Fußwallfahrt des Stadtdekanats zum Dreikönigsschrein im Dom.

 So machten sich 2015 die Dompilger auf den Weg.

So machten sich 2015 die Dompilger auf den Weg.

Foto: RP-Foto Miserius

Ich mööch zo Fooss no Kölle jon. Den Wunsch, den das bekannte Ostermann-Lied besingt, erfüllen sich jedes Jahr um die 40 Personen aus dem Stadtdekanat Leverkusen, wenn sie sich auf Domwallfahrt begeben - zu Fuß, versteht sich. 21 Kilometer haben sie vor sich, wenn sie um 11 Uhr in der Remigiuskirche von Pfarrer Heinz-Peter Teller mit dem Segen verabschiedet werden.

"Das ist körperlich durchaus anstrengend", sagt Bernhard Hampel, der die Fußwallfahrt am Freitag, 23. September, organisiert. Dieses Jahr findet sie zum elften Mal statt. Wegen des rheinischen Jubiläums hat man das Logo mit den drei Kronen, die das Ziel Dreikönigsschrein symbolisieren, leicht modifiziert und drei Narrenkappen draufgesetzt. Diese Woche hatte er einen Anruf von einer 82-jährigen Dame, die gerne mitgehen möchte, sich aber nicht mehr den ganzen Weg zutraut. "Davor habe ich große Hochachtung", sagt Hampel.

Für solche Fälle und für Berufstätige, die erst am Nachmittag dazustoßen können, hat man den Weg in Abschnitte unterteilt. Die Stationen sind so gewählt, dass Wallfahrer eine Toilette finden, eventuell Getränke nachkaufen können und der Ort sowohl einen Parkplatz bietet als auch mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen ist.

Es gibt die Möglichkeit, sich um 12.45 Uhr an St. Joseph in Manfort der Gruppe anzuschließen oder sogar erst um 15.15 Uhr an St. Johannes Evangelist in Stammheim einzusteigen. Das gemeinsame Ziel ist das Pontifikalamt um 18.30 Uhr im Kölner Dom, wo Bernhard Hampel Sitzplätze für seine Gruppe reserviert hat. Wie viele Teilnehmer es sein werden, weiß er nicht, denn es gibt keine Anmeldepflicht, getreu dem Motto: Wer kütt, der kütt. Erfahrungsgemäß sind es um die 40, die "dem Glauben Beine machen".

Eine Fußwallfahrt ist kein Wanderclübchen, sondern zur geistlichen Einkehr auf dem Weg. Zwar ist dort Zeit für Unterhaltungen, aber Hampel hat auch ein Programm für einige Haltepunkte vorbereitet, das weit über das traditionelle Rosenkranzgebet hinausgeht: Meditationen, kurze Besinnungen, ein Text oder die Aufmerksamkeit für einen besonderen Ort. Der Weg führt nicht nur an der Straße entlang, sondern auch quer durchs Gelände, das der Organisator einige Tage zuvor mit Heckenschere oder Benzinmäher gut begehbar macht.

Als erhebend beschreiben Hampel und andere Wallfahrer das Gefühl, wenn sie nach der Strapaze durch das Südportal in den Dom kommen. "Da erlebe ich, was Gotik bedeutet", weil der Blick unwillkürlich in die Höhe gezogen wird.

(mkl)
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