Leverkusen Dieselskandal spaltet Autofahrer in Leverkusen

Leverkusen · Einige bleiben gelassen, andere sind verunsichert.

 Oleg Jalynskaij (48) ist zufrieden mit seinem Dieselauto.

Oleg Jalynskaij (48) ist zufrieden mit seinem Dieselauto.

Foto: Gammersbach

Trotz des Dieselskandals bleiben einige Autofahrer in Leverkusen gelassen. "Ich halte das alles für Geldmacherei", sagt Oleg Jalynskaij. Er fährt einen Diesel und versteht die Empörung in der Öffentlichkeit nicht. "Flugzeuge oder Schiffe verbrauchen viel mehr und viel schmutzigeren Diesel als mein Auto", betont der 48-Jährige. Sein nächstes Auto wird auch ein Diesel sein, versichert er: "Ich besitze meinen VW Touran TDI seit zwölf Jahren und bin zufrieden." Einen Brief von Volkswagen, dass sein Auto umgerüstet werden muss, hat Jalynskaij noch nicht bekommen.

 Mahir Kasami (60) fährt zwar jetzt einen Dieselwagen, weiß aber nicht, ob er sich noch mal einen kaufen würde.

Mahir Kasami (60) fährt zwar jetzt einen Dieselwagen, weiß aber nicht, ob er sich noch mal einen kaufen würde.

Foto: MG

"Ich fahre seit drei Jahren einen Diesel und habe noch nie ein Problem mit ihm gehabt", berichtet Mahir Kasami (60) aus Leverkusen. Für ihn ist es wichtig, dass er am Ende nichts zahlen muss. Ob sein nächstes Auto ein Diesel sein wird, weiß er noch nicht.

Bernd D. (51) glaubt, dass der Diesel trotz seines schlechten Rufs immer noch umweltfreundlicher ist als ein Benziner. Der Dieselskandal sei zwar nicht schön. "Aber ein Dieselfahrzeug ist nach meinem Empfinden trotzdem ökonomisch und ökologisch immer noch besser als ein Benziner. Daher fahre ich dienstlich und privat einen Diesel."

Dem widerspricht ein 61-jähriger Autofahrer: "Diesel und Benziner sind gleich schädlich für die Umwelt. Der Skandal bestätigt dies." Der Passatfahrer wird sich keinen Diesel mehr anschaffen.

Die Folgen des Skandals merken auch Leverkusener Autohändler. Verbraucher seien durch die vielen offenen Fragen verunsichert. Wer nicht dringend einen neuen Wagen brauche, verzichte im Moment schneller auf einen Neukauf, berichtet ein Händler. Ein anderer gibt zu bedenken, dass ein E-Auto nicht die saubere Alternative zum Diesel sei, als die es oft dargestellt werde. Denn für die Herstellung der dafür benötigten Batterie müssten Rohstoffe geschürft werden - unter welchen Bedingungen dies teilweise geschehe, schaue sich niemand so genau an.

(RP)
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