Leverkusen Die Suppenküche ist nicht nur für Bedürftige da

Leverkusen · Die Caritas bietet jeden Dienstag und Donnerstag in der City-Kirche einen leckeren Eintopf gegen eine Spende an.

 Benjamin Richartz arbeitet gerne in der Suppenküche und gibt eine gute Portion in die Teller.

Benjamin Richartz arbeitet gerne in der Suppenküche und gibt eine gute Portion in die Teller.

Foto: Ralph Matzerath

Wer heutzutage schnell etwas zu essen braucht aber gerade keine Zeit zum Kochen hat, der bestellt sich gerne einmal eine Pizza, geht zur Würstchenbude oder in Fastfood-Restaurants. Doch gesund sieht oftmals anders aus. Abhilfe schafft die Suppenküche, die gleich zwei Mal die Woche eine gesunde und kräftige Mahlzeit gegen eine Spende bietet - und das schon seit 2004. "Jeden Dienstag und Donnerstag gibt es bei uns eine ausgewählte Suppe für jedermann", erzählt Stefanie Strieder vom Caritas-Verband, die sich für soziale und berufliche Integration einsetzt, "hier kommen wirklich viele Menschen aus der Gemeinde her, oder Nachbarn, die in der Nähe wohnen", sagt sie. Die Suppenküche ist allerdings auch gleichzeitig ein Angebot im Bereich der Beschäftigung für Menschen, die aufgrund ihrer individuellen Beeinträchtigungen in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind und auf dem normalen Arbeitsmarkt keinen Fuß fassen können. Das gilt auch für den 33-jährigen Benjamin Richartz, der nicht nur bei der Essensausgabe hilft.

Dagmar Orth, die Leiterin der Suppenküche und Hauswirtschaftskraft sagt: "Die Teilnehmer lernen vor Ort, wie man frische Speisen zubereitet, welche Zutaten man für ein Gericht braucht. Sie werden auch in Sachen Gesundheits- und Hygieneverordnung geschult, denn schließlich schaut auch hier wie in jedem anderen Speiselokal das Gesundheitsamt vorbei. Da müssen gewisse Standards einfach erfüllt sein."

Dass die Suppenküche ein gerne frequentierter Ort ist, bestätigt ein 85-jähriges Gemeindemitglied der Citykirche Leverkusen. Der Mann sagt: "Ich bin seit elf Jahren mit dabei und ich komme gerne hier her. Wo kann man denn heutzutage noch eine vernünftige Suppe essen? Ne Wurst bekommst du ja überall. Früher bin ich hier immer mit meiner Frau hergekommen, aber sie kann leider gesundheitlich nicht mehr lange Strecken gehen." Rosi Schlottmann ist auch seit bereits neun Jahren Gast der Suppenküche und gehört nach eigener Aussage "zum Inventar". Sie erzählt: "Ich nehme das Betreute Wohnen am Wiesdorfer Platz in Anspruch und durfte bei der Caritas bereits als Ein-Euro-Jobber im Wäschedienst und in der Cafeteria arbeiten. Heute mache ich dort den Pfortendienst. Bei der Suppenküche habe ich auch schon gearbeitet und dort fühle ich mich einfach wohl. Man kennt ja mittlerweile fast alle, die dort zum Essen kommen."

Wie vielfältig der Speiseplan der Suppenküche ist, bestätigt auch der Geschmack der Gäste. Während Rosi am liebsten die Graupensuppe bevorzugt, isst ein anderer Gast die Linsensuppe. Aber auch die Käse-Lauch Suppe steht aktuell hoch im Kurs. Stefanie Strieder betont, die Suppenküche sein nicht nur für Bedürftige gedacht. Sie betont: "Hier ist wirklich jeder willkommen, der dienstags oder donnerstags zwischen 12 Uhr und 13.30 Uhr eine warme Mahlzeit zu sich nehmen möchte."

Informationen Wer sich vor Ort überzeugen möchte, der kann einfach in der Citykirche am Marktplatz in Wiesdorf vorbeischauen oder sich im Internet unter www.citykirche-leverkusen.de oder www.caritas-leverkusen.de informieren.

(hawk)
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