Leverkusen Die Stadtbibliothek wird zum Lernort

Leverkusen · In einem vom Land NRW geförderten Zweijahresprojekt baut die Stadtbibliothek in der Rathaus-Galerie ihre Computerplätze aus und führt kostenfreies WLAN ein. Das erste große Umräumen dauert bis zum 28. Juli.

 Alle Bücher müssen jetzt systemarisch aus den Regalen in die Rollcontainer gepackt und an anderer Stelle in der Stadtbibliothek wieder eingeräumt werden.

Alle Bücher müssen jetzt systemarisch aus den Regalen in die Rollcontainer gepackt und an anderer Stelle in der Stadtbibliothek wieder eingeräumt werden.

Foto: Uwe Miserius

Staubig, heiß und arbeitsreich geht es in der Stadtbibliothek in der Rathausgalerie jetzt hinter verschlossenen Türen zu: In einem groß angelegten Zweijahresprojekt wird die Bibliothek in einen Lernort für alle Altersgruppen umgewandelt. Dazu müssen die Mitarbeiter sage und schreibe 55 000 Bücher und sonstige Medien anfassen, entstauben und umräumen.

Das Land NRW fördert die Umstrukturierung mit 80 Prozent, will heißen: In diesem Jahr werden 16 300 Euro und im nächsten noch mal 31 300 Euro mit jeweils 20-prozentiger Beteiligung der Stadt investiert. Einen großzügigen Lernbereich mit neuer Computertechnik und vor allem kostenfreiem WLAN soll es dann nach der Wiedereröffnung der Stadtbibliothek am 28. Juli sukzessive geben: Das kündigt Büchereileiterin Lucia Werder an.

Lebenslanges Lernen soll im "Lernort Bibliothek" ebenso gefördert werden, wie die Recherchemöglichkeiten des Internets für Schüler und Studenten. Das Landesprojekt beinhaltet auch Schulungen für die Mitarbeiter der Stadtbibliothek in Quellensuche. Aber manches sei in Büchern immer noch fundierter nachzulesen, als es nur einfach im Internet zu googlen, gibt Werder zu bedenken.

In der Hauptstelle der Stadtbibliothek arbeiten 20 Kräfte, mit allen Nebenstellen sind es 130. Zehn emsige Helferinnen haben jetzt abzüglich der Ausleihen den gesamten Bestand der Hauptstelle bis auf die Kinderbuchabteilung neu geordnet. Dabei wurden auch die Höhen der Regale abgesenkt, um für mehr Barrierefreiheit zu sorgen.

Im Erdgeschoss finden die Leser jetzt die Romane und den Fremdsprachenbereich mit Büchern in Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Arabisch. "Im Kinderbereich gibt es sogar noch zwei Sprachen mehr", berichtet die Bibliotheksleiterin. Außerdem wurden eine kleine und eine größere Veranstaltungsfläche, etwa für Ausstellungen, im Erdgeschoss geschaffen.

Im ersten Obergeschoss, dem Lernort, wird nun der Sachbuchbereich konzentriert. Dazu gehören auch Reise- und Länderbücher. Für das Schülercenter konnte die Bibliothek das lange erwünschte Whiteboard anschaffen. Die Lernarbeitsplätze für alle Altersgruppen und nicht zuletzt auch für Flüchtlingen zum Deutschlernen sind entlang der Fensterfront im ersten Geschoss aufgebaut. Trennwände sollen noch angeschafft werden, um möglichst ungestörtes Studieren zu ermöglichen.

Perspektivisch soll der Kinderbuchbereich noch kindgerechter ausgebaut werden. Und im nächsten Jahr soll die DigiBib-Datenbank als neue Rechercheplattform installiert werden. Ein besonderes Anliegen von Werder ist es, die Aufenthaltsqualität der Stadtbibiliothek noch weiter auszubauen. "Wenn die Frauen in der Rathausgalerie einkaufen gehen, dann können sie ihre Männer auch gut bei uns abgeben", sagt sie mit einem Schmunzeln, meint es aber ernst. Denn reichlich Zeitschriften und sonstige Medien zu Männerthemen stünden zur Verfügung.

(RP)
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