Leverkusen Die RB 48 fährt in den Ferien nur bis Solingen

Leverkusen · Die Osterferien waren nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Pendler und Bahn-Reisende ab 16. Juli im Großraum Wuppertal sechs Wochen lang erwartet. In der Endphase der Bauarbeiten rund um das neue Elektronische Stellwerk in Vohwinkel wird der Zugverkehr zwischen Oberbarmen im Osten Wuppertals und Solingen, Düsseldorf-Gerresheim beziehungsweise Velbert-Langenberg komplett eingestellt. "Es ist nicht vorgesehen, dass die Sperrung über den 30. August hinausgehen wird", sagt Peter Alsbach, Projektleiter der Deutschen Bahn.

Mit dem Ende der Sommerferien soll das neue Stellwerk die alte Technik von 1964 (Elberfeld und Vohwinkel) und 1976 (Gruiten) ersetzen und das digitale Zeitalter im Bahnknotenpunkt Wuppertal beginnen. "Wir gehen davon aus, dass sich mit der Inbetriebnahme die Zahl der technischen Störungen reduzieren wird und die Fahrdienstleiter den Zugbetrieb flexibler steuern können", sagt Alsbach weiter. Wenn in der letzten Bauphase alles reibungslos verläuft und am 30. August um 4 Uhr der erste Zug fahren darf, werden 98 Weichen, 387 Signale, 260 Magnete, 324 Achszähler angeschlossen und 374 Kilometer Kabel verlegt sein. Alleine acht Tage sind für Probefahrten angesetzt.

Die sechswöchige Komplettsperrung nutzt die Bahn, um so viele Parallelbaustellen abzuarbeiten wie eben nur möglich. Vor alledem steht allerdings noch einmal ein riesiges Schienenersatzverkehr-Paket, damit Reisende und Pendler aus der Region auch ohne Zug an ihr jeweiliges Ziel kommen. Den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) kostet die Bereitstellung von 90 Gelenkbussen und 230 Fahrern mit einer Gesamtleistung von mehr als einer Million Kilometern in den sechs Ferienwochen rund 5,8 Millionen Euro.

Für Fahrgäste aus Solingen oder Leverkusen mit Endziel Wuppertal (oder umgekehrt) wird zum Beispiel eine weitere Schnellbus-Linie eingerichtet. Die Bemühungen, eine Schnellbuslinie durch zusätzliche Fahrten auf der Strecke der S-Bahn "S 7" über Remscheid aufzufangen, scheiterten an fehlenden Fahrzeugen und mangels Personal in den Sommerferien.

Konkret beinhalten die finalen Bauarbeiten am neuen Stellwerk folgende Fahrplanänderungen:

Der Fernverkehr macht einen großen Bogen ums Bergische Land. Alle ICE und IC-Züge werden von Köln über Düsseldorf und das Ruhrgebiet umgeleitet.

Im Regionalverkehr endet die RB 48 (Bonn - Köln - Wuppertal) aus Süden kommend in Solingen. Der RE 7 (Krefeld - Köln - Münster / Rheine) wird zwischen Solingen und Oberbarmen unterbrochen.

(gra)
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