Leverkusen Die Planung für hohe Windräder an Stadtgrenze wird vorangetrieben

Leverkusen · Der Bau von zwei oder drei großen Windkraftanlagen auf Reusrather Ackerflächen an der Stadtgrenze zu Leverkusen wird im Langenfelder Rathaus ernsthaft vorangetrieben. Es soll eine für diese so genannte Windkraft-Konzentrationszone festgelegte Begrenzung auf 100 Meter Höhe fallen - weil sie Investoren bislang abschreckte. Am 16. Juni wird der Stadtrat in Langenfeld darüber abstimmen, dort bis zu 150 Meter hohe Windräder zuzulassen.

Leverkusen: Die Planung für hohe Windräder an Stadtgrenze wird vorangetrieben
Foto: US/Hertgen

Nach einem Gutachten hatte 2006 der Stadtrat ein 48 Hektar großes Gelände südlich der Acker- und östlich der Rennstraße als den am besten geeigneten Windkraft-Standort festgelegt - mit besagter 100-Meter-Grenze. Seit Jahren läuft vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf eine Klage gegen die Firma, die in Reusrath mindestens zwei 149 Meter hohe Windräder errichten möchte.

Doch im Falle des Ratsbeschlusses könnte sich der Rechtsstreit erübrigen. Nach Angaben der Stadtverwaltung Langenfeld empfiehlt der aktuelle Windenergieerlass NRW Städten ausdrücklich, die Höhenbegrenzung einer Konzentrationszone nach sieben Jahren ohne Bautätigkeit zu überprüfen.

Zudem halte der Erlass Windräder unter 100 Metern Höhe für unwirtschaftlich, bei 150 Metern und mehr rechneten sie sich hingegen, heißt es vonseiten der Stadt. Mit einer Eingabe zur Ratssitzung fordert hingegen die Bürgerinitiative "Ruhiger Horizont Reusrath", die 100-Meter-Begrenzung beizubehalten. Außerdem beantragt die Initiative nach den Worten ihres Sprechers Matthias Saturnus, Planungsaktivitäten pro Windkraft in Langenfeld auszusetzen; und zwar so lange, bis mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen von Infraschall - also der Lärmfrequenzen unterhalb der menschlichen Hörschwelle - "durch aktuelle Studien des Umweltbundesamtes bewertet worden sind".

Mit eigenen Anträgen fordern die Ratsfraktionen von BGL und FDP den Fortbestand der 100-Meter-Grenze. Anderer Meinung sind die Grünen. Im März hatten die den Antrag eingereicht, die Höhenbegrenzung aufzugeben. Innerhalb der CDU gibt es Gegenwind. Sie will gegen eine Abkehr von der 100-Meter-Begrenzung stimmen.

(RP)
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