Serie Berufsstart In Leverkusen Die Handwerkerhände gehören zum Job

Leverkusen · Jonas Schmitz hat bei Currenta im Sommer seine Ausbildung zum Industriemechaniker begonnen.

 Jonas Schmitz mag's handwerklich, am liebsten arbeitet er mit Metall. Gelegenheit dazu hat er nun ausgiebig in dreieinhalb Jahren Lehrzeit.

Jonas Schmitz mag's handwerklich, am liebsten arbeitet er mit Metall. Gelegenheit dazu hat er nun ausgiebig in dreieinhalb Jahren Lehrzeit.

Foto: Uwe Miserius

Leverkusen Zweiräder, sagt Jonas Schmitz, sind wie eine Sucht. Als er 15 war, hat sein Vater in der Garage die Hülle von einem gut verpackten Mofa gezogen und die beiden Herren haben angefangen, an dem Zweirad zu schrauben, das Jonas' Vater in seiner Jugend schon gefahren hat.

Fünf Jahre später. Jonas ist 20, fährt mittlerweile eine Honda CBS 600 und macht bei Currenta eine Ausbildung zum Industriemechaniker. "Das Mofa hatte dann doch so viele Macken, das fuhr nicht richtig." Aber es gibt es noch - wohlverpackt in der Garage, bis wieder eine Schmitz-Generation daran herumfrickeln wird. Jonas frickelt mittlerweile an anderen Dingen, zum Beispiel daran, mit der Handfeile vier Millimeter von einem U-Stahl herunterzufeilen. "Als ich das das erste Mal gemacht habe und sich Hornhaut an den Händen gebildet hat, habe ich ganz kurz überlegt, ob das der richtige Beruf für mich ist. Aber wirklich nur einen Moment, dann war der Gedanke verflogen", erzählt der 20-Jährige aus Köln.

Früher hieß der Beruf, den Jonas sich ausgesucht hat, Schlosser, das Tätigkeitsfeld ist trotz neuen Namens ähnlich: "Der Industriemechaniker setzt Maschinen instand, baut sie zusammen, erstellt neue Teile, arbeitet hauptsächlich mit Eisen und Stahl", erläutert der Azubi im ersten Lehrjahr. "Ich wollte etwas Handwerkliches machen; es ist einfach schön, wenn man sieht, wie etwas, das man selbst gebaut hat, auch funktioniert." Die Handwerkerhände, wie Jonas sie nennt, gehörten zu dem Beruf dazu. Seit Jahrzehnten. Denn auch sein Ausbildungsleiter Daniel Köthe kennt sie seit seiner Lehrzeit. "Den U-Stahl mit der Handfeile zu bearbeiten ist eine super Fertigkeitsübung, die gut auf die Arbeitswelt vorbereitet. Es ist seit Jahrzehnten Bestandteil der Ausbildung." Die dauert dreieinhalb Jahre, ist auf drei Jahre verkürzbar. Ob Jonas sie verkürzen kann, zeigt sich bei der Zwischenprüfung, die später zur Abschlussprüfung dazugerechnet wird.

Im kommenden Sommer, wenn der 20-Jährige ins zweite Lehrjahr wechselt, kommt eine für mehrere hundert Leverkusener sichtbare Prüfung auf ihn zu: Industriemechaniker-Azubis im 2. Lehrjahr kreieren seit einiger Zeit den jährlich verliehenen Unternehmerpreis der Stadt. Auch das Stadtwappen, was im Ratssaal hängt, stammt aus Azubi-Fertigung.

Was man für die Lehre braucht? "Interesse am handwerklichen Arbeiten und keine Angst vor schmutzigen Händen", sagt Jonas Schmitz.

(RP)
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