Leverkusen Die Altstadtfunken inspizierten die Bayer-Leichtathletik

Leverkusen · Erst ging es am Sonntagmorgen sportlich zu, dann genossen die 70 Gäste der Altstädter 60 Kilo Grünkohl mit Pinkel.

 Paul-Heinz Wellmann (r.), Geschäftsführer Leichtathletik TSV Bayer, erklärt dem närrischen Volk die Vorzüge der Trainingsanlage an der Kalkstraße.

Paul-Heinz Wellmann (r.), Geschäftsführer Leichtathletik TSV Bayer, erklärt dem närrischen Volk die Vorzüge der Trainingsanlage an der Kalkstraße.

Foto: Miserius

Das Grün und Braun auf den Tellern passte zwar nicht ganz zu den Gesellschaftsfarben der Opladener Altstadtfunken, die bekanntlich blau-weiße Uniformen tragen, an den zufriedenen Gesichtern konnte dennoch abgelesen werden: Der Grünkohl, die Mettwurst und der Kasseler schmeckten beim alljährlichen Grünkohlessen der KG.

Höhepunkt sollte jedoch nicht etwa das Wintergemüse werden. Schließlich tanzte nach einem Jahr endlich wieder die Mädchengarde. Aus diversen Gründen hatte sich die Gruppe der Tänzerinnen vergangenes Jahr aufgelöst. "Wir wollten danach keine Garde sofort aus dem Boden stampfen", betonte Senatspräsident Norbert Roß. Doch schon bald kamen die ersten Mädchen - und auch Eltern - auf Trainerin Franziska Weber zu, wie sie erzählte. An Rosenmontag habe die 26-Jährige die Idee vorgetragen - und wurde erhört. 40 Tage später nahm das Team, das nach zeitlich und gesundheitlich bedingten Abgängen elf Mädchen von 16 bis 21 zählt, die Arbeit an den ersten Tänzen auf.

"Am Anfang war es noch ziemlich chaotisch, man muss sich als Gruppe erstmal finden", beschrieb Weber die Anfänge. Damals sei sie Mitbegründerin und Tänzerin der ersten Mädchengarde gewesen. Jetzt also steht sie auf der anderen Seite, koordiniert bei der wöchentlichen Trainingseinheit die ausgedachten Schrittfolgen. "Es ist schon etwas anderes", erzählt sie, "doch es macht Spaß, die Mädchen tanzen zu sehen."

Nur eine Tänzerin ist extern dazugekommen, vier tanzten schon in der alten Garde und sechs wurden aus der Jugendgarde altersbedingt hochgezogen. Eine Herausforderung, sind die Anforderungen für diese Sechs doch deutlich größer als zuvor. Bei den einstudierten fünf Tänzen wird stark auf Synchronität geachtet - und das klappte schon wunderbar. Auch ein gutes Zeichen und ein Vertrauensbeweis: Die Zuschauer in der ersten Reihe zuckten keine Sekunde, obwohl ein paar Zentimeter vor ihnen grazile Beine in die Luft geschwungen wurden.

Das blieb auch Senatspräsident Roß nicht verborgen: "Dafür brauchen wir keine 56 Kameras", sagte er lachend. Eine Anspielung auf den Besuch des ganzen Trosses auf dem Gelände der Leichtathletikabteilung des TSV Bayer 04 in Schlebusch früher am Nachmittag. Dort herrschen gerade für Stabhochspringer perfekte Bedingungen. Ein System aus Kameras an der Decke hilft dabei, letzte Zentimeter aus den Athleten zu kitzeln.

Nach diesem Besuch und der gelungenen tänzerischen Einlage der Mädchengarde konnten sich die rund 70 Gäste also endlich über gut 60 Kilogramm Grünkohl hermachen. Seit über 30 Jahren kommen die KG und ihre Geldgeber zu einem Essen zusammen. "Es ist ein kleines Dankeschön", erklärte Roß.

(brü)
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