Leverkusen Deutsch-Italienerin malt und schreibt Gedichte und Prosa

Leverkusen · Dichter wie Kafka, Schiller und Goethe gelten als schillernde Persönlichkeiten in der Welt der Prosa und Lyrik. Doch wenn eine gebürtige Italienerin deutsche Gedichte über Städte und Gebäude schreibt, dann gibt es wohl nur einen Namen: Antonia Murgia Friesdorf.

 Antonia Murgia Friesdorf präsentiert einige ihrer Werke.

Antonia Murgia Friesdorf präsentiert einige ihrer Werke.

Foto: Uwe Miserius

Bei ihr sticht besonders eine Eigenschaft hervor: Temperament. "Ich hätte ein schönes Leben in Monte Carlo leben können, aber ich habe mich für die Kunst entschieden", erzählt sie. Seit mehr als 30 Jahren ist sie als Künstlerin tätig, schreibt Gedichte und Prosatexte und malt unter anderem mit Acryl und Kreide. "Kunst liegt einfach bei uns in der Familie im Blut. Mein Bruder ist ebenfalls der Kunst verfallen", erklärt sie. 1966 ist sie mit ihren Geschwistern von Sardinien nach Deutschland gezogen. Schnell fing sie an, die deutsche Sprache zu lernen. Dies machte ihr so viel Spaß, dass sie sich dazu entschied, deutsche Texte zu schreiben.

Mittlerweile ist sie als Künstlerin sogar ehrenamtlich tätig. Zwei Mal im Monat gibt sie in einem Pflegeheim Malunterricht für Senioren. Und in Zukunft will sie jungen Flüchtlingsmädchen helfen, sich durch Malen besser in Deutschland zu integrieren. Ganz besonders freut sich die 67-Jährige auf die kommende Kunstnacht. Für sie ist es ein Geburtstag, denn bereits zum zehnten Mal wird sie teilnehmen dürfen. In der Villa Wuppermann in Schlebusch werden ihre Werke gezeigt. Darunter ein abstraktes Kunstwerk, das insgesamt zwölf mal ein Meter misst. "Das war wirklich eine große Arbeit", bilanziert die Künstlerin. Ihr Atelier misst 60 Quadratmeter, und somit war das große Format eine echte Herausforderung. Doch für eine temperamentvolle Lady, wie sich Friesdorf selbst nennt, war dies kein Problem.

Nicht nur großflächige Kunstwerke wird es von ihr in der Villa Wuppermann zu bestaunen geben. Unter anderem hat sie viele Grafiken gezeichnet, Bilder mit Acrylfarbe oder Kreide gemalt und Skulpturen kreiert. Doch besonders stolz ist sie auf ihre Prosatexte, die sie an diesem Abend vorstellen wird. Ein kleiner Vorgeschmack zeigen ihre Worte über die Doktorsburg: "Du altes Denkmalhaus aus Leverkusen. Es gibt so viel was hier ist. Land und Leute die mich wachsen lassen; mit Stolz erkennen, wie Heimat ist und dann sehen in den ältesten Objekten, wie ein Hauch von Harmonie mein Herz berührt. Ein Rundgang in Leverkusen, interessante Orte sehen - unsere Fabriken, die das Gleichgewicht der Menschen in Waage hält - das Miteinander. Ein blühendes Land, das ich schätze. Die wunderbaren alten Häuser mit einem Hauch von Jugendstil aus der Gründerzeit. Wenn du von diesem Ort träumst siehst du die Verzierung des Art Deko in den Häusern und Schmieden. Eine Auswahl des Denkmales beschreib ich dir, dann verstehst du die Welten der Leverkusener Kultur im Lande." Damit ihre Werke zur Geltung kommen und eine besondere Atmosphäre entsteht, hat sie eine Freundin engagiert, die den Abend mit ihrer Harfe begleiten wird.

(hawk)
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