Leverkusen "Der Zauberer von Oz" und die feigen Löwen

Leverkusen · "Sturm, Nacht, Furcht..." fauchen drei Hexen in diese unheimliche Nachtstimmung. Damit das mit dem Gruseln klappt, müssen sie das Zwischenspiel des Klaviers genau mitzählen und den Gesang gemeinsam und auf den Punkt einsetzen.

 Ganz schön anstrengend, so eine Probe, aber die Akteure des Kindermusicals und Thorsten Schüring sind in der Musikschule mit Eifer und Spaß dabei.

Ganz schön anstrengend, so eine Probe, aber die Akteure des Kindermusicals und Thorsten Schüring sind in der Musikschule mit Eifer und Spaß dabei.

Foto: Miserius

Das ist gar nicht so einfach, wenn man sich gleichzeitig auf Bewegung und Mimik konzentrieren und jedes Wort deutlich so deklamieren soll, dass es die Zuhörer in der hintersten Stuhlreihe verstehen. Da saß am Samstag bei der langen Wochenendprobe im großen Saal der Musikschule zwar noch niemand. Aber bei der Aufführung wird die Entfernung sogar noch größer sein, denn die findet im März in der Opladener Festhalle statt.

Im September hat das Musiktheaterteam der Musikschule mit der Einstudierung des Kindermusicals "Der Zauberer von Oz" begonnen. Das ist dieses Mal eine ziemlich junge Crew. Die 17 Mitwirkenden sind zwischen acht und zwölf Jahre alt. Dazu kommt noch ein JEKISS-Chor, der aber zunächst mit Nicole Jers alleine seine Lieder probt und erst beim nächsten Probenwochenende im Februar mit dabei sein wird. Dann spielt auch erstmals die Lehrer-Combo mit Tasteninstrumenten, zwei Schlagwerkern und Kontrabass zur Begleitung mit.

Vorläufig spielt Thorsten Schüring den Part am Klavier und pfeift bei Bedarf die Melodien dazu, damit die singenden, tanzenden und spielenden Protagonisten ihre Einsätze bekommen und sicherer werden.

Das geht nur, wenn der Text schon mal perfekt sitzt, so dass man sich auf die Bewegungen konzentrieren kann, die Angelika Görs und Anke Hein mit den Kindern dazu entwickelt haben. Die Gesamtleitung bei dem Unternehmen hat, wie bei diversen früheren Musiktheater-Projekten Joachim Sieper. Es ist ausgesprochen glücklich über diese musikalische Umsetzung von Markus Voigt. Lange hat er nach einem geeigneten Werk gesucht, musste aber feststellen, dass Qualität auf dem Markt für Kindermusicals Mangelware ist. Durch Zufall sei er auf den Komponisten aufmerksam geworden und fand auf dessen Homepage Hörproben des "Zauberer von Oz". Verlegt ist das Musical nach der bekannten Geschichte von Lyman Frank Baum nämlich noch gar nicht.

Sieper und Schüring nahmen Kontakt zum Komponisten auf, der die Dateien zur Verfügung stellte und zur Uraufführung im März aus Hamburg anreisen wird. Weil man mit den Zwischentexten unzufrieden war, hat Sieper die neu geschrieben, nur die Lieder wurden komplett übernommen. Auf Wunsch der Leverkusener Musikschullehrer schrieb Voigt auch noch jenes Hexenlied dazu, das die Aufführung etwas geheimnisvoller und aufregender machen soll.

"Das ist ganz klassisch komponiert", freut sich Schüring und spielt die einzelnen Themen an, die der Komponist den einzelnen Figuren zugewiesen hat. Das müssten die Hörer nicht wissen, aber er ist sicher, dass sie es merken, wenn sie so musikalisch an die Hand genommen werden und die drei Freunde (erstes munteres Motiv) auf ihre abenteuerliche Reise ins Reich des Zauberers begleiten und dabei dummen Vogelscheuchen, herzlosen Blechmännern und feigen Löwen begegnen. Gemeinsam wollen sie schlauer, warmherziger, mutiger und selbstbewusster werden.

(mkl)
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