Leverkusen Dem Tierschutzzentrum fehlt das Geld

Leverkusen · Beim Tag der offenen Tür öffnete das Tierschutzzentrum Leverkusen am Wochenende seine Pforten. Für Gerd Kortschlag, dem Vorsitzenden des Vereins, ein wichtiger Termin, der dabei hilft, Vorurteile gegen Tierheime abzubauen. Doch bei all der Freude bleibt auch festzuhalten: Es fehlt dem Tierheim das Geld.

 Vorsitzender Gerd Kortschlag tauscht sich mit Sarah Golze (20) über den Hund "Bobby" (3) aus.

Vorsitzender Gerd Kortschlag tauscht sich mit Sarah Golze (20) über den Hund "Bobby" (3) aus.

Foto: Uwe Miserius

Denn hauptsächlich finanziert sich das Tierschutzzentrum über Mitgliedsbeiträge, einen kleinen Betrag, den die Stadt Leverkusen dazu beisteuert, und Spenden. Davon kamen im vergangenen Jahr zwar rund 15 000 Euro zusammen, reichen, so erzählt Kortschlag, würde das aber nicht. "Das tut es bei weitem nicht. Es haben sich unheimlich viele Reparaturen angestaut. Das Gebäude ist nun ja auch schon gut 20 Jahre alt, das ist sicher nicht optimal", betont der 64-Jährige. So seien die Räumlichkeiten leider nicht mehr auf dem neuesten Stand. Umso wichtiger sei es, dass die breite Öffentlichkeit einen Einblick in die Arbeit des Tierheims bekomme. Schließlich gebe es immer noch eine Menge Vorurteile. Und das obwohl Kortschlag und seine zehn Angestellten, darunter auch drei Auszubildende, eine wichtige Aufgabe in der Stadt wahrnehmen. Tiere, die ausgesetzt wurden oder von ihren Besitzern nicht mehr gehalten werden können, nehmen sie auf - schon seit 1991. "Großstädte, ohne das Thema verherrlichen zu wollen, haben da weitaus mehr Probleme als wir", erklärt Kortschlag, "wie viele Tier monatlich kommen, das kann man so allerdings nicht sagen." Besonderer Andrang herrsche aber vor allem in der die Sommerzeit, in der viele Menschen in den Urlaub fahren, sowie Frühjahr und Herbst, wenn Katzen ihre Jungen bekommen.

Insgesamt gut 200 Hunde, Kleintiere und sogar Reptilien nennen das Tierschutzzentrum momentan ihr Zuhause. 2014 konnten Kortschlag und sein Team rund 600 Tiere wieder in ein geregeltes Umfeld führen. Das fällt dann allerdings manchmal schwer: "Klar hat man auch mal einen Liebling dabei, der einem besonders ans Herz gewachsen ist. Da ist der Abschied durchaus mit Wehmut verbunden", muss Kortschlag zugeben. Am Ende aber überwiege natürlich die Freude.

Eine solche Vermittlung wird jedoch bei weitem nicht im Eiltempo abgewickelt. Gerade bei Kleintieren, wie beispielsweise den Kaninchen, müssten die Interessenten vorweisen, dass sie die Tiere artgerecht halten können - sowohl vorher als auch bei kleineren Kontrollen nach erfolgter Abholung. Fallen bei diesen Kontrollen grobe Missstände auf, können Kortschlag und seine Mitarbeiter die Tiere wieder zurückholen. Denn laut Vertrag gehören diese, selbst nach der Vermittlung, noch ein Jahr dem Tierschutzzentrum.

(brü)
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