Leverkusen Das Genussradeln in der Region fördern

Leverkusen · Die Radwege in der Region auf den ehemaligen Bahntrassen werden jetzt gemeinsam vermarktet.

 Fahrradfahren auf ehemaligen Bahntrassen ist sehr beliebt.

Fahrradfahren auf ehemaligen Bahntrassen ist sehr beliebt.

Foto: Blazy

Die Anbindung der Balkantrasse an den Bahnhof Opladen lässt noch ein bisschen auf sich warten - sie soll erst 2018 erfolgen, mit viel Glück und Fördermitteln vielleicht schon im kommenden Jahr. Das berichtete der Förderverein der Balkantrasse auf seiner jüngsten Sitzung. Nichtsdestotrotz: Die Werbetrommel für diese und weitere Fahrradrouten entlang der Bergischen Panoramaradwege wird ab sofort kräftig gerührt - mit Geld aus den Töpfen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Nordrhein-Westfalen.

Was Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath schon lange weiß, hat Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz jetzt im wahren Wortsinn erfahren: Er hat zum 60. Geburtstag ein Fahrrad geschenkt bekommen. Und radelt seitdem begeistert. "Die ehemaligen Bahntrassen zu befahren, das ist schon etwas Besonderes", sagte Mast-Weisz, der auch Aufsichtsratsvorsitzende der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW) ist. Dabei beschränkte er sich jüngst auf einer großen Radtour nicht nur auf den Bergischen Panorama-Radweg, sondern fuhr insgesamt 120 Kilometer auch über die Nordbahntrasse bis nach Essen und zurück. "Die letzten Kilometer waren etwas beschwerlich, aber mit dem Fahrrad erlebt man die Region aus einem anderen Blickwinkel. Das ist faszinierend", sagte er jetzt im Besucherzentrum von Schloss Burg.

Dort nahm Mast-Weisz von der Düsseldorfer Regierungspräsidentin Anne Lütkes einen Förderbescheid in Höhe von 416.000 Euro aus den beiden Fördertöpfen entgegen. Mit dem Geld soll nun die überregionale Vermarktung des Bergischen Panorama-Radweges (Hattingen bis Olpe), der Niederbergbahn (Essen-Kettwig bis Haan) und der Balkantrasse von Remscheid bis nach Opladen zum Rheinradweg gefördert werden. "Die Federführung hat hier die BSW", sagte Annette Nothnagel, Prokuristin der Gesellschaft mit Sitz in Solingen. Hier soll nun auch eine entsprechende Geschäftsstelle "Bergische Panoramaradwege" eingerichtet werden. "Wir sind zentraler Ansprechpartner für die Gäste", betonte Nothnagel, "hier werden auch neue Angebote für Radfahrer entwickelt."

In den nächsten Monaten soll ein Netzwerk aus kleinen und mittleren Unternehmen gestaltet werden. Denn entlang der verschiedenen Radewege soll ein Verbund von Gastronomen, Händlern und Hotels entstehen, die von den Radtouristen entlang der Trassen angesteuert werden können. "Wir werden jetzt ins touristische Marketing einsteigen, nachdem der Lückenschluss der verschiedenen Trassen vollzogen worden und das Radwegenetz komplett ausgeschildert ist", sagte Nothnagel.

In der überregionalen Zusammenarbeit sieht die BSW-Prokuristin "das Besondere am Projekt", das "grenzüberschreitende Arbeiten" sei ein Pfund, mit dem man bei Touristen wuchern könne. Beteiligte Verbundpartner sind neben Remscheid, Solingen, Wuppertal auch Leverkusen, der Kreis Mettmann, Niederberg und Oberberg und Bergisch Land Tourismus Marketing. Für Regierungspräsidentin Anne Lütkes sind die Fördergelder im Bergischen gut angelegt. "Die Region öffnet sich dem Fahrrad, damit man ein Stück Landschaft und Heimat genießen kann. Das ist förderwürdig", sagte sie, die gleichzeitig ihre Hoffnung ausdrückte, dass kleine und mittlere Unternehmen am Rande der Trassen profitieren können. "Die Region setzt sich aktiv für eine Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur ein. Dadurch kann die Wirtschaft vor Ort gestärkt werden." Und es sei "Genussradeln" möglich, zumal die ehemaligen Bahntrassen steigungsarm sind. Und direkte Verbindungen beispielsweise aus dem Bergischen zum Ruhr-Sieg-Radweg, Ruhrtal-Radweg oder eben Rheintal-Radweg führen.

"Durch das Projekt werden die regionsübergreifenden Strukturen für Produktentwicklung und Qualitätssicherung sowie die gemeinsamen Marketinginstrumente geschaffen, mit dem Ziel, die touristische Wertschöpfung für die Region langfristig zu steigern", meldet dazu auch die Stadt Leverkusen. Die Zusammenarbeit mit den benachbarten Tourismusregionen, der Metropole Ruhr, dem Sauerland und der Radregion Rheinland, (in Produktentwicklung und Wissenstransfer) steigere das Image von ganz NRW als fahrradfreundliche Region.

(RP)
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