Leverkusen Das Arbeitslosen-Zentrum sucht weitere Mitarbeiter

Leverkusen · "Können Sie mir helfen, einen Antrag auf Arbeitslosengeld II auszufüllen?" Das ist eine gängige Frage, wenn Menschen in das Arbeitslosenzentrum an der Schulstraße 5 kommen.

Manche verstehen einfach das Juristendeutsch nicht, andere sind der deutschen Sprache gar nicht oder kaum mächtig, sagt Carola Voß, die das Zentrum leitet, seit es vor fünf Jahren an diesem Standort eröffnet wurde. Als zweite Kraft arbeitet an ihrer Seite Reinhard Krüger, der fast sein ganzes Berufsleben lang im Evangelischen Kirchenkreis Menschen betreut hat, die aufgrund von Arbeitslosigkeit in ein Loch gefallen sind. Er gründete 2011 den Förderverein "Wechselwirkunglev", der das nötige Geld für die Einrichtung einwirbt. Rund 10.000 Euro würden jährlich gebraucht.

Die Geschichte der Begleitung von Arbeitslosen begann in den 70er Jahren. Leiter Hans Höroldt betont, dass Hilfe entsprechend der Lebenssituation dem Ansatz der Kirche entspricht. Und er ist sicher, dass die Erwerbslosenberatung und ein Aufenthaltsort, der Arbeitslose aus der Isolation holt, weiter gebraucht wird. "Trotz Entschärfung am Arbeitsmarkt bleiben Gruppen von Menschen, die hier Hilfe suchen", sagt er. Rund 5000 Besucher haben die zwei Hauptamtlichen, die durch ein Team von neun Ehrenamtlern unterstützt werden, in den vergangenen fünf Jahren gezählt. Es wurden stetig mehr, erklärt Carola Voß. Inzwischen schätzt sie den Anteil von anerkannten Flüchtlingen auf ein Drittel, fast die Hälfte der Besucher hätten einen Migrationshintergrund.

Geöffnet ist das Ladenlokal mit Hof und PC-Ausstattung in den Kellerräumen die ganze Woche. Und die beginnt am Montagmorgen von neun bis zwölf Uhr mit einem Erwerbslosenfrühstück. Am Nachmittag können Besucher Fragen rund um Computer und Internet stellen. Außerdem gibt es hier Bildungs- oder Kulturangebote, unter anderem Deutschkurse für Anfänger und Fortgeschrittene.

Weitere helfende Ehrenamtler könnten sie gut gebrauchen, sagt Voß, insbesondere jemand, der Arabisch und Deutsch spricht. Beim Erstkontakt kommen die Besucher fast alle mit gezielten Fragen. Sie wünschen Hilfe bei der Kündigung des Handyvertrages oder beim Antrag auf Befreiung von der GEZ-Pflicht, auf Kinder- und Wohngeld oder zum Bildungs- und Teilhabepaket.

(mkl)
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