Weihnachten in Leverkusen Christkindchenmarkt - mal Andrang, mal Flaute

Leverkusen · Am verkaufsoffenen Sonntag war es voll zwischen den Buden, doch macht der Internethandel den Händlern zu schaffen. Organisator Kaechele setzt auf Atmosphäre. Krippenspiele sind geplant.

 Am Sonntag war der Weihnachtsmarkt in Wiesdorf sehr gut besucht.

Am Sonntag war der Weihnachtsmarkt in Wiesdorf sehr gut besucht.

Foto: stephan Köhlen

Wer am vergangenen verkaufsoffenen Sonntag in der Wiesdorfer Fußgängerzone eingekauft hat, dürfte den übervollen Weihnachtsmarkt nicht verpasst haben. Einzelhandelsgeschäfte und Handelsstände boomten, die Imbissbuden des 40. Christkindchenmarktes waren stark frequentiert, und die Mülleimer in der Fußgängerzone quollen über. Während sich der eine oder andere gestresste Besucher über lange Wartezeiten oder überfüllte Läden beklagt haben könnte, dürften die Betreiber der Weihnachtsstände in diesem Jahr nicht nörgeln. Oder war der vergangene Sonntag nur eine Ausnahme?

Wer die Einkaufsmeile zwischen Rathausgalerie und Kaufhof entlanglief und die Händler zum Verkauf ihrer Ware befragte, hörte oft diese Antwort: "Das Geschäft wird immer schlechter." Besonders das schlechte Wetter hätte dazu beigetragen, dass sich unter der Woche nur wenige Kunden blicken ließen. Auch der weiter boomende Internethandel sei ein Spielverderber, berichtet Axel Kaechele, Organisator des Christkindchenmarktes. Er schiebt hinterher: "Dafür aber bekommen Internet-Besteller nicht so viel Entertainment wie hier." Und Atmosphäre hat der Markt: Die Stände mit rotweißem Dach, viel Licht, teils auffälliger und hübscher Deko im Giebel, wirken einladend und säumen den Wiesdofer Platz beidseits wie ein leuchtendes Band. Seit sieben Jahren ist Kaechele für den City-Weihnachtsmarkt verantwortlich. "Leverkusen liegt auf Platz 12 der bestbesuchtesten Innenstädte in NRW", sagt Kaechele. Deshalb müsse man auf dem Weihnachtsmarkt auch Entsprechendes anbieten. Neben zahlreichen altbekannten Stammbeschickern versucht er, jedes Jahr etwas Neues zu arrangieren, damit sowohl der Weihnachtsmarkt als auch der umliegende Einzelhandel profitieren.

 Auf der Suche nach immer neuen Ideen für den Christkindchenmarkt ist Organisator Axel Kaechele.

Auf der Suche nach immer neuen Ideen für den Christkindchenmarkt ist Organisator Axel Kaechele.

Foto: Uwe Miserius

So gibt es in diesem Jahr laut dem Marketingexperten fünf zusätzliche Stände. Da er diese auch besser verteilt habe, sehe der Markt nun "runder" aus. Und auch im kommenden Jahr soll sich einiges ändern. Geplant sei unter anderem eine Bühne mit Programm und attraktive Hütten, in denen Passanten "verschiedene Krippenspiele bestaunen" dürfen. "Die Besucher des Christkindchenmarktes wollen nicht unbedingt etwas Bestimmtes kaufen. Sie wollen die Atmosphäre genießen, stöbern und sich unterhalten fühlen. Diese Lücke wollen wir im kommenden Jahr intensiver füllen", kündigt Kaechele an.

Mit der Umfrage aus dem vergangenen Jahr sei er zufrieden. Sie habe gezeigt, dass der Anteil der Leverkusener Besucher um 10 Prozentpunkte gestiegen sei. Erstaunlicherweise habe sich die Anzahl der befragten Besucher, die angaben 'nur für den Weihnachtsmarkt in die Stadt zu kommen' fast verdoppelt, während sich die Anzahl der Befragten, die lediglich zum Einkaufen in die Stadt kamen, halbierte.

Während das gastronomische Angebot im Schnitt gut bewertet wurde, waren die Befragten mit dem Warenangebot nicht mehr so zufrieden wie in den vergangenen Jahren. Nur 25 Prozent vergaben die Noten gut oder besser - 45 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Noten ausreichend und mangelhaft wurden fünf Mal häufiger genannt als im Jahr zuvor.

Beim Konsum haben die Befragten in den Geschäften in etwa ähnlich hohe Beträge ausgegeben wie in den Jahren zuvor, sagten aber auch, dass sie mehr auf dem Christkindchenmarkt ausgegeben hätten als on Vorjahren - was laut Ergebnis meist daran lag, dass den Besuchern besonders das Ambiente, die Deko und das gastronomische Angebot gefiel.

Preise und Warenangebot gehörten zu den Punkten, die aber auch am häufigsten kritisiert wurden, berichtete Kaechele.

(hawk)
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