Leverkusen Chorgemeinschaft überzeugt - mit Sahne-Schlagern und jovialem Jazz

Leverkusen · Das Jahreskonzert der Opladener Chorgemeinschaft war in diesem Jahr "einfach mal was anderes", sagte Eberhard Löffler, Kassierer des Vereins. Das merkte das Publikum nicht nur am neuen Veranstaltungsort - erstmals fand in der Aula der Marienschule ein Konzert der Chorgemeinschaft statt -, sondern auch am ausgewählten Programm. Ging man in den Jahren zuvor zum Konzert der Chorgemeinschaft, war das meist in der Weihnachtszeit. Dieses Mal also schon im September - und auch das Motto "Aber bitte mit Sahne" versprach eine musikalische Reise in eine etwas andere Richtung.

 Aber bitte mit Blume: Die Chorgemeinschafts-Sänger hatten sich für den roten Blüten-Hingucker als Konzert-Accessoire entschieden.

Aber bitte mit Blume: Die Chorgemeinschafts-Sänger hatten sich für den roten Blüten-Hingucker als Konzert-Accessoire entschieden.

Foto: Uwe Miserius

Der räumliche Wechsel stand der Opladener Chorgemeinschaft sehr gut. Vor ausverkauftem Haus begrüßten 27 Frauen und zehn Männer das Publikum mit der "Netten Begegnung" von Oliver Gies. Gesungen wurde eine einfache oberflächliche Unterhaltung auf der Straße, aber sie machte Lust auf mehr. Nachdem Chorleiter Ansgar Faust die Gäste begrüßte, sang der Chor auf hohem Niveau Stücke wie das anmutige "Veni, vidi, vici" von Lorenz Maierhofer oder das einzigartig vorgetragene Shenandoah von Jay Althouse. Unauffällig ruhig begleitet wurde der Chor von Stefan Kamp am Klavier.

Eigentlich könnte man mit solch einer Leistung größere Konzertsäle füllen. Wenn man etwas zu bemängeln suchte, dann einzig nur, dass es bei englischen Stücken manchmal an der Aussprache haperte. Aber durch die stimmgewaltige Ausstrahlung fiel dieser Kritikpunkt nicht stark ins Gewicht.

Besonders berührend war der Auftritt der Solosopranistin Melena Haunhorst. Mit einem charmanten, zart nervösen Lächeln betrat sie die Bühne, sang "Somewhere over the Rainbow" von Harold Green äußerst zärtlich und anmutig. Dabei hatte sie eine auffallend klare Stimme. Dass sie auch jazzig kann, bewies sie mit George Gershwins "Summertime". Hier hörte man den Blues in ihrer Stimme deutlich raus. Die Zuschauer dankten es mit einem kräftigen Applaus.

Einer der Höhepunkte des Programms bot Otto Grolls "Best of Udo Jürgens". Denn mit einem rund zwölfminütigem Medley aus Stücken wie "Aber bitte mit Sahne" oder "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an" sorgte die Chorgemeinschaft Opladen für einen runden Abschluss des sehr gelungenen Jahreskonzerts, das dem ein oder anderen Zuhörer ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

(hawk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort