Leverkusen/Köln Chempark-Rohrtunnel hat die Rheinquerung geschafft

Leverkusen/Köln · Düker "Martina" hat von Leverkusen aus die Kölner Rheinseite erreicht. Jetzt startet der Innenausbau.

 Der Tunnelvortrieb erfolgte mit dieser Maschine.

Der Tunnelvortrieb erfolgte mit dieser Maschine.

Foto: umi (Archiv)

Anfang März begann der Vortrieb für den neuen Rohrleitungstunnel, der künftig die Chemiestandorte in Leverkusen und Dormagen verbinden soll. Mittlerweile ist der 470 Meter lange Düker "Martina" unter dem Rhein gebohrt. "Wir sind wie geplant im Naturschutzgebiet Köln-Merkenich ausgekommen", berichtet Uwe Wittka, Projektleiter bei der Firma Currenta für den Bau des Ersatzdükers. Man habe vom Startschacht in Leverkusen ganz genau den Zielschacht erreicht, und zwar schon Mitte April - zwei Wochen früher als einkalkuliert.

"Auch über größere Entfernungen ist so ein Vortrieb gut steuerbar", erklärt Wittka. Rund um die Uhr habe man am Vortrieb gearbeitet. Die rund zwölf bis 15 Arbeiter seien in Schichten im Einsatz gewesen. "Das meiste ist maschinelle Arbeit", sagt der Projektleiter. Von Hand seien vor allem Zuarbeiten erforderlich. "Zum Beispiel Rohre per Kran in die Baugrube heben und dort zusammensetzen."

Fertig ist der neue Rheintunnel allerdings noch lange nicht. Vielmehr liegt nun erst der Rohbau. 2,40 Meter beträgt der Innendurchmesser des Dükers. "Als nächstes müssen Halterungen, so genannte Regale, eingebaut werden, an denen dann die neun Produktleitungen des alten Dükers befestigt werden."

Die Rohre würden per Kran in die Baugrube gehoben, Stück für Stück verschweißt und in den Tunnel geschoben. "Theoretisch könnten wir auch im Düker schweißen. Aber dann bräuchten wir eine aufwändige Entlüftung", erklärt Wittka. Dies wolle man sich ersparen.

Grundsätzlich wird der neue Düker aber begehbar sein. "Das ist der Vorteil gegenüber dem alten Düker", sagt der Currenta-Mitarbeiter. "Die Leitungen sind in dem Tunnel inspizierbar und können bei Bedarf dort auch repariert werden." Anfang 2017 soll der Innenausbau fertig sein.

Zwölf Millionen Euro investiert der Chempark-Betreiber in den Düker, nötige Sicherungssysteme und die neuen Rohrleitungen, durch die unter anderem Stickstoff, Wasserstoff, Erdgas, und Kohlenmonoxid geleitet werden. Der bisherige Düker, seit Jahrzehnten in Betrieb, kann nicht mehr instandgehalten werden. Patin und Namensgeberin des Dükers ist Currenta-Mitarbeiterin Martina Jacobs-Wellenberg, die das Projekt seit Beginn begleitet.

(sug)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort