Leverkusen CDU-Nowak will "A1-Tunnel" gegen Arbeitsplätze der Region abwägen

Leverkusen · Helmut Nowak (MdB) will wie die örtliche CDU, die Grünen und OpladenPlus den A1-Tunnel. Sollte er Arbeitsplätze kosten, will Nowak anders entscheiden.

Die Veröffentlichungen der ersten Ergebnisse zum Aus- und Neubau der A1 im Bereich Küppersteg haben die lokale Politik und eine Bürgerinitiative aufgeschreckt. Das Ratsbündnis von CDU, Grünen und OpladenPlus schrieb gestern: "Für uns gibt es nach wie vor nur eine Lösung - die Stelzenautobahn muss unter die Erde!" Thomas Eimermacher, CDU-Fraktionsvorsitzender, ließ mitteilen: "Dass eine Troglage teurer wird als eine Hochstraße, das war uns von Anfang an klar. Für mich steht aber fest: Das ist gut investiertes Geld und gut investierte Zeit!"

CDU-Ratsherr Bernhard Marewski verwies auf Köln. Dort werde für rund 500 Millionen Euro die Oper saniert, dann müsse es möglich sein, für eine solche Summe in Küppersteg einen Tunnel zu bauen, der vielen Menschen auf Dauer und in höchstem Maße nutze. Auch Bundestagsabgeordneter Helmut Nowak betonte: Die Lösung für den A1-Bau in Leverkusen dürfe nicht in erster Linie aus Geldsicht entschieden werden. "Ich bin grundsätzlich für einen Tunnel", betonte Nowak gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Er stellt dies aber unter die Prämisse, dass die Unternehmen der Region beispielsweise nicht darunter leiden dürften, dass Gefahrguttransporte durch einen Tunnel eingeschränkt würden und damit langfristig Arbeitsplätze verloren gingen. "Ich habe einen kurzen Draht zum Verkehrsminister, ich bin mit ihm zum Thema A1/Leverkusen im engen Kontakt." Noch habe er aber keine Unterlagen zur Autobahn vorliegen: "Wir sollten also mit Bewertungen der wenigen vorliegenden Informationen noch vorsichtig sein", sagte Nowak. Auch MdB Karl Lauterbach (SPD) setzt sich in Berlin für den Tunnel ein.

"Wir bleiben dabei: Für uns gibt es nur die eine Lösung", ergänzt Roswitha Arnold, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Das Bündnis werde bis zuletzt gegen eine "Super-Stelzenautobahn" kämpfen. Und Markus Pott, Fraktionsvorsitzender von Opladen plus, ergänzt: "Wir erwarten von unserem neuen Oberbürgermeister eine klare und unmissverständliche Positionierung gegenüber Straßen.NRW." Sobald die Bürgerinitiative "LIV" ihre Planungen zu einer Demonstration konkretisiert habe, gehe man wieder geschlossen auf die Straße.

Peter Westmeier, LIV-Sprecher, reagierte sauer auf Straßen.NRW. Er war Montag beim Treffen des Autobahn-Projektbeirats zum Thema A1/A3 dabei. Westmeier kritisierte, dass die Pläne ausgerechnet in der Advents- und Weihnachtszeit sowie in der Karnevalssession diskutiert würden. Westmeier: "Aus dem Vortrag von Straßen.NRW und dem NRW-Verkehrsministerium konnte man genau das zwischen den Zeilen raushören, was jetzt durch die Medien geht: ,Die Megastelze ist favorisiert!'" Westmeier bezeichnete es zudem als eine "Frechheit", dass noch während der Sitzung des Projektbeirates von Straßen.NRW eine Presseinformation veröffentlicht worden sei, über die der Beirat nicht mal informiert war.

(LH/US)
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