Leverkusen Carolin Rudniks Liebe zu den Greifvögeln

Leverkusen · Vögel waren lange Zeit so gar nicht Carolin Rudniks Ding: "Ich fand die immer langweilig", verrät die 17-Jährige. Geändert hat sich das vor vier Jahren, als sie Bekanntschaft mit der Greifvogelstation Hellenthal machte.

 Die Steinbüchelerin Carolin Rudnik (17) entdeckte bei einem Hellenthal-Besuch ihre Liebe zu Vögeln. Jetzt will sie Falknerin werden.

Die Steinbüchelerin Carolin Rudnik (17) entdeckte bei einem Hellenthal-Besuch ihre Liebe zu Vögeln. Jetzt will sie Falknerin werden.

Foto: Uwe Miserius

Mit ihrer Familie unternahm sie einen Ausflug in den Wildpark. Vater Detlef, Mitglied im Luftsportclub Bayer Leverkusen, war von den dortigen Flugvorführungen so begeistert, dass er die Station zum Tag der offenen Tür des Clubs einlud.

Carolin betreute die Hellenthaler und bekam als Dankeschön den Gutschein "Ein Tag mit Adler und Geier". Bei ihrem Besuch durfte sie unter anderem Greifvögel fliegen lassen und bewies ein so glückliches Händchen für die Tiere, dass Stationsleiter Karl Fischer ihr prompt ein Praktikum anbot. "Ich hab mich gefreut, war aber auch überrascht, weil ich dachte, ich hätte mich nicht so gut angestellt", erinnert sich Carolin.

In den Sommerferien vergangenen Jahres war es schließlich soweit: Die Schülerin verbrachte drei Wochen in der Greifvogelstation und übernahm dort alltägliche Aufgaben: So säuberte sie etwa die Gehege, fütterte die Greifvögel und half bei den Flugshows. Am Anfang sei es nicht leicht gewesen, erzählt Carolin: "Bis man mit den Vögeln umgehen kann, dauert es ein bisschen, es sind eben keine Kuscheltiere."

Die Arbeit machte ihr so viel Spaß, dass sie beschloss, weiterhin als ehrenamtliche Helferin im Park aktiv zu sein. Auch ihre Eltern und ihr Bruder engagieren sich mittlerweile im Wildpark und verbringen den Großteil ihrer Freizeit dort. Carolin ist auch in diesen Sommerferien wieder für einige Wochen nach Hellenthal gefahren, um in der Station zu helfen. Um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern, machte die Steinbüchelerin im April ihren Jagdschein, in den Herbstferien soll die Prüfung zur Falknerin folgen.

Dafür nimmt sie an einem zehntägigen Kursus teil, bei dem unter anderem Greifvogel- und allgemeine Vogelkunde, die Haltung und Pflege sowie das Abtragen von Greifvögeln, Rechtsgrundlagen und die Ausübung der Beizjagd auf dem Programm stehen.

Auf die Prüfung bereitet sich Carolin jetzt schon gründlich vor: "Wenn ich abends aus der Station komme, arbeite ich das Lehrmaterial durch und notiere mir auf Karteikarten unbekannte Begriffe, die mir den Tag über begegnet sind, damit ich sie später nachschlagen kann." Hat sie den Falknerschein erworben, möchte sich die 17-Jährige einen Wüstenbussard anschaffen. Die passende Voliere steht bei den Rudniks schon im Garten. "Diese Vögel lassen sich sehr gut handhaben und ich finde sie cool", sagt Carolin.

Nach dem Abitur im nächsten Jahr plant sie, eine Ausbildung zur Tierarzthelferin zu machen, den Hellenthalern aber auf jeden Fall als Helferin erhalten zu bleiben. "Die Arbeit mit den Vögeln hat eine beruhigende Wirkung und am Abend weiß man, was man getan hat", betont Carolin.

(jube)
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