Leverkusen Bürriger Sporthalle bleibt länger zweckentfremdet

Leverkusen · Rund 6500 Einwohner zählt Leverkusens Stadtteil Bürrig, bis zu 400 sollen kurzfristig hinzukommen. Dabei kann es sich dann nur um Flüchtlinge handeln, die vorübergehend in dem von Wupper, Dhünn und Eisenbahn begrenzten Viertel untergebracht werden sollen.

Und zwar in der Sporthalle an der Heinrich-Brüning-Straße. Dass das sein muss und nicht ganz einfach ist, darüber wurden nun rund 200 Anwohner in der Bundeshalle, dem großen Pfarrsaal der katholischen St. Stephanus Kirche, informiert.

Die Auskünfte lieferten Oberbürgermeister Uwe Richrath und die beiden Dezernenten Andrea Deppe (Bau) und Marcus Märtens (Soziales). Mit auf dem Podium saß diesmal auch Marc Adomat vom Dezernat Schulen, Kultur, Jugend und Sport. Mit Adomat hatten die Bürger, die unmittelbar von der Einrichtung einer Landes-Erstaufnahme für Flüchtlinge betroffenen sind, am meisten zu tun. Denn es geht darum, den Sportlern von der DJK Roland Bürrig sowie den Schülern von der Gemeinschaftsgrundschule Bürrig, die die Sporthalle für ihre Leibesübungen gewöhnlich nutzen, eine Ausweichmöglichkeit zu bieten.

Und das ist offenbar gelungen, wie Adomat erklärte. Nach Angaben des Beigeordneten können Sportler und Schüler vorübergehend in den Hallen an der Kerschensteiner Straße und in Rheindorf in der Smidt-Arena unterkommen. Der Fußballplatz soll frei bleiben, die Kicker können sich auf den Außenplätzen weiter regelmäßig zum Training und zu den Spielen treffen. Bei der Belegung der Sporthalle soll es sich ausdrücklich um eine übergangsweise Nutzung handeln. Diese wird wahrscheinlich so lange andauern, bis die vier winterfesten Leichtbauhallen für 400 Flüchtlinge am ehemaligen Sportplatz an der Heinrich-Lübke-Straße fertiggestellt worden sind. Allerdings gibt es hier offenbar Verzögerungen beim Bau.

Dennoch, darauf wies Oberbürgermeister Richrath hin, "wissen wir nicht, was noch alles auf uns zukommt". Darum könne es sein, dass die Bürriger Sporthalle für eine etwas längere Zeit zweckentfremdet werden muss. Langfristig sei natürlich das Ziel, den Menschen, die in der Stadt bleiben, eine Wohnung anbieten zu können. Und zwar nach dem "bewährten Leverkusener Modell" (Richrath) verteilt auf alle Stadtteile, um damit eine schnelle und bessere Integration zu ermöglichen. Das ist bislang bei rund 450 Flüchtlingen von etwa 1650, die in diesem Jahr bisher nach Leverkusen kamen, gelungen. Die WGL (Wohnungsgesellschaft Leverkusen), in dessen Aufsichtsrat der Oberbürgermeister ebenfalls tätig ist, habe es sich zum Ziel gesetzt, jährlich zwischen 40 und 50 Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.

Auch die Bürriger Flüchtlingsunterkunft erhält einen Sicherheitsdienst, sie soll von den Johannitern betreut werden. Zudem bietet die Stadt unmittelbar Betroffenen eine direkte Hilfe an, etwa wenn das eigene Grundstück an der Einrichtung liegt und es zu Problemen kommen sollte.

(sg-)
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