Leverkusen Brings - wie Wein, der mit dem Alter besser wird

Leverkusen · Richtig voll war's im Wuppermann-Park, als die Mundartband aus Köln beim Schützen- und Volksfest alle Register zog.

 Auf der Bühne rockten Brings, davor die Zuschauer. Am Rande auch ein paar Krawallmacher. Veranstalter Nolden: "Ich kann nicht ganz Schlebusch bewachen."

Auf der Bühne rockten Brings, davor die Zuschauer. Am Rande auch ein paar Krawallmacher. Veranstalter Nolden: "Ich kann nicht ganz Schlebusch bewachen."

Foto: UM

Lange mussten Fans am Freitag auf den Titel "Superjeilezick" warten, der Brings im Jahr 2001 zum entscheidenden Durchbruch und auf die Karnevalsbühne verholfen hatte. "SJZ", wie die einstige Rock- und heutige Mundartband das Lied kurz bezeichnet, kam erst als Zugabe. Bis dahin wurde den Besuchern die Zeit im Wuppermann-Park aber nicht lang. Mindestens 7000 Menschen, darunter viele Eltern mit Kindern, hörten ein begeisterndes Konzert.

Während schwarze Gewitterwolken einen Bogen um Schlebusch nahmen und sich erst in der benachbarten Domstadt mit aller Kraft entluden, ließen sich die Zuhörer selbst durch gelegentliche Regenschauer nicht die gute Laune verderben. Gerade als der erste Ton erklang, konnten die Menschen ihre Regenschirme wieder zuklappen. "Dat is geil", stimmte Frontmann Peter Brings an. Veranstalter Werner Nolden jubelte: "Das Konzert ist trotz des Wetters in diesem Jahr sogar noch besser besucht, als vor drei Jahren." Damit hält die Kultband, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bühnenbestehen feiert, den Rekord im Wuppermann-Park.

Fast ohne Pause zupften Stephan Brings und Harry Alfter ihre Gitarren, spielte Kai Engel das Akkordeon und Christian Blüm in den folgenden zweieinhalb Stunden das Schlagzeug. "Dat kann uns keiner nemme", "Yeck Yeah" oder "Polka" und "Halleluja" tönten von der Bühne durch den Park. Zum Lied "Wenn et Dunkel weed" leuchten sämtliche Handy-Lampen auf und zauberten wunderbare Lichtpunkte in die Dunkelheit. Die Stimmung war gerade so fröhlich und ausgelassen, als sich die Gruppe mit dem Stimmungslied "Kölsche Jung" verabschieden wollte.

Damit war das Publikum natürlich so gar nicht einverstanden. "Die Leute sind alle gut drauf!", lobte Peter Brings kurz drauf abseits der Bühne und ergänzte: "Wir sind wie Wein, wir werden im Alter auch immer besser". An Werner Nolden gewendet sagte er: "Es ist so toll, dass Du das all die Jahre schon machst, vielen Dank." Auf die Frage, wie lange Nolden denn noch agieren wolle, antwortete der: "So lange ich die Treppe zur Bühne noch rauf und runter komme." Diesen Satz kommentierte Mitarbeiterin Eva Steinke lachend: "Er kann doch gar nicht ohne."

Kurz etwas getrunken, schon eilten Brings zurück auf die Bühne, unterhielten mit vier Zugaben und schickten die Fans am Ende dann doch mit dem Song "Heimjon" auf den Heimweg. Zumindest im Park waren sie sicher. Werner Nolden hatte die Zahl der Wachleute verdoppelt, meinte aber im Hinblick auf einige Vorkommnisse (wir berichteten; und unter anderem wurden an einem Verkaufsstand auf der Kirmes auch Glasscheiben eingeschlagen) und von Anwohnern bemängelte fehlende Polizeipräsenz: "Ich kann nicht ganz Schlebusch bewachen."

(gkf)
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