Leverkusen Bosbach: Bildung, Forschung und Digitalisierung wichtig für Zukunft

Leverkusen · Es sind nur noch rund eineinhalb Wochen bis zur Bundestagswahl am 24. September. So kurz vor der Stimmabgabe geht der Wahlkampf in die heiße Phase. Auch die CDU wirbt in Leverkusen für sich - mit prominenter Unterstützung: Wolfgang Bosbach sprang seinem Parteifreund Helmut Nowak bei dessen Wahlkampfveranstaltung, für die sich rund 100 Menschen im Gartensaal des Bayer-Kasino einfanden, am Montagabend zur Seite. Und beide Politiker - sie sind zusammen auf einem Wahlplakat zu sehen - warnten vor einer rot-rot-grünen Koalition im Bundestag. "Glauben Sie der SPD kein Wort, wenn sie sagt, ein solches Bündnis werde es nicht geben", betonte Bosbach. "Wenn es geht, werden die es machen."

 Wolfgang Bosbach unterstützte Parteifreund Helmut Nowak bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bayer-Kasino.

Wolfgang Bosbach unterstützte Parteifreund Helmut Nowak bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bayer-Kasino.

Foto: Uwe Miserius

Dass das Rennen am 24. September ein knappes werden würde, konnten alle Redner an diesem Abend nicht oft genug betonen. Bei den Umfragewerten für Leverkusen und Köln-Mülheim lägen Nowak und sein Kontrahent, SPD-Kandidat Karl Lauterbach, "Kopf an Kopf", sagte Leverkusens CDU-Parteichef Frank Schönberger.

Ein Thema, das unweigerlich die Autobahnproblematik auf den Plan rief, setzt sich Lauterbach doch für die große Tunnellösung ein. Im Gegensatz zu dem SPD-Politiker, ließ Nowak wissen, beschäftige er sich bereits seit 2013 mit der Thematik. "Hier wird teilweise falsch gespielt", sagte er. Dass durch den langen Tunnel weniger Emissionen aufträten, sei Quatsch, ebenso die Idee, durch den Tunnel den Feinststaub zu filtern. Das sei technisch nicht umsetzbar. Der Bau würde ohnehin so lange dauern, dass es zu dem Zeitpunkt schon überwiegend Elektromobilität gebe.

Gleichwohl, führte Bosbach an, habe man beim Thema Innere Sicherheit gut mit der SPD zusammengearbeitet. Anders als bei vielen anderen Themen gebe es hier mehr Schnittstellen als mit der FDP. Ein Bündnis aus Christ- und Sozialdemokraten sei natürlich auch diesmal möglich. "Eine große Koalition sollte in einer Demokratie aber eigentlich die Ausnahme bleiben", betonte Bosbach. Er ist sicher, der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft liege in Bildung, Forschung und Digitalisierung. Gerade Letzteres müsse vorangetrieben werden.

Ein Mann aus dem Publikum äußerte Zweifel daran, dass die aufgestellten Politiker dazu in der Lage seien. Er vermisse zudem eine gewisse Streitkultur. "Wollen wir Streit um des Streites Willen?", entgegnete Bosbach. Im Bundestag blieben genügend Streit und harte Debatten übrig. Zudem herrsche gerade in den Fachbereichen ein hohes Maß an Kompetenz. Gleichwohl solle sich jeder, der glaubt, er sei fähiger, politisch engagieren. Eines sei dabei von Vorteil, fügte Bosbach an: Lebenserfahrung.

(brü)
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