Leverkusen Fööss-Auftritt: Verwirrter Mann droht - Polizei reagiert sehr spät

Leverkusen · Freitag, 21 Uhr. Ein kräftiger Mann läuft schreiend auf die Bühne zu, auf der die Bläck Fööss gerade während des Schlebuscher Schützen- und Volksfest spielen. Der Mann brüllt "Bombenalarm". Geistesgegenwärtig hält ein Security-Mitarbeiter den Mann zurück, bevor er den Bühnenaufgang erreicht.

 Den Auftritt der bekannten Band "Cat Ballou" (hier Sänger Oliver Niesen) leitete Werner Nolden am Sonntag mit "Das Beste zum Schluss" ein.

Den Auftritt der bekannten Band "Cat Ballou" (hier Sänger Oliver Niesen) leitete Werner Nolden am Sonntag mit "Das Beste zum Schluss" ein.

Foto: Uwe Miserius

Der Mann wehrt sich. Mehrere Sicherheitskräfte und Mitarbeiter von Veranstalter Nolden halten den Schreihals fest. Nolden ruft die Polizei über die Handynummer des Einsatzleiters. Doch der sagt, man könne jetzt nicht kommen, sei in Manfort, behauptet Nolden.

Der Nolden-Trupp versucht, den aufgeregten Mann zu beruhigen, der immer wieder sagt: "Gleich zündet der Techniker die Bombe." Er sei vom FBI, fügt er an und zeigt zum vermeintlichen Beweis eine Krankenkassenkarte vor. "Nach mehr als einer halben Stunde kamen fünf Polizisten und haben den offensichtlich verwirrten Mann abgeholt", berichtet Nolden im Nachgang. Er hat sich bei der Polizei darüber beschwert, dass nicht umgehend Beamten zum Festgelände Wuppermannpark gekommen seine. "Es hieß, man habe es anders eingestuft als ich", erzählt Nolden. "Aber ich bin schon lange genug in dem Geschäft, um zu wissen, wann Polizei gebraucht wird." Er mag sich lieber nicht ausmalen, was geschehen wäre, wenn es der Mann auf die Bühne geschafft und dort von einer Bombe gesprochen hätte. Dann wäre unter den 4000 Besuchern womöglich Panik ausgebrochen.

Nolden macht sich Luft: "Es gibt ein umfangreiches Sicherheitskonzept für die Veranstaltung. Darin geht es etwa um Fluchtwege und Straßenabsperrungen, um die Security. Polizei, Feuerwehr, Straßenverkehrsamt sind involviert." Nur: Was nutze das, wenn dann im Falle eines Falles niemand umgehend komme?, fragt er rhetorisch.

Trotz des glimpflich verlaufenen Zwischenfalls: Werner Nolden zieht eine positive Bilanz des Festes: 1. Traumwetter nach etlichen Jahren mit sehr gemischter Lage. 2. deutlich über 100 000 Besucher an vier Tagen. "Donnerstag und Sonntag waren die besten Tage mit 40 000 bis 50 000 Besuchern", berichtete der Opladener Veranstalter. 3. Das kurze Kühlproblem beim Bier von Freitag konnte rasch gelöst werden. 4. Das Mini-Bläck-Fööss-Jubiläum: "Die Jungs haben am 21. Juni 1985 zum ersten Mal im Wuppermannpark gespielt", berichtet Nolden.

Und dann hat er auch noch ein "5." parat, was aber eher in die Abteilung Ausblick gehört: "In drei Jahren wird die Schlebscher Schützenbruderschaft 600 Jahre alt. Für diese Feier bereiten wir uns jetzt schon gemeinsam vor."

(RP)
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