Leverkusen Bierbörse - Regen hält Besucher nicht fern

Leverkusen · 45.000 Besucher am Freitag und rund 60.000 am Samstag retten die regenumspülte Opladener Gerstensaft-Sause.

Bierbörse Opladen: Rundgang über die 29. Bierbörse
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Opladen: Rundgang über die Bierbörse 2015

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Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

"Die Wiese ist noch gut! Kein Schlamm. Wir freuen uns auf 'Brings'", verbreitete Bierbörsenveranstalter Werner Nolden gestern um 14.28 Uhr per Facebook.

Das sollte nicht so bleiben. Heftiger Regen, der am Samstagabend gegen 23.15 Uhr eingesetzt und bis zum Brings-Konzert am Sonntagabend nicht aufgehört hatte, sorgte für etliche Pfützen und Schlammkuhlen auf der Wupperwiese.

Lediglich die vor zwei Jahren installierte, insgesamt vier Meter tiefe Drainage zwischen Zelt und Kastanienallee zeigte Wirkung. Dort strömte das Wasser durch den Sicherheitsschacht ins Grundwasser. "Das ist jetzt der Härtetest", bemerkte Nolden, der trotz des "ekelhaften Wetters" aber keinen Grund zu jammern sah. Er wusste, dass die 110 Betreiber der Bierstände zufrieden waren.

Angesichts des Zustromes von rund 45.000 Menschen am Freitag und rund 60.000 Besuchern am "überragenden" Samstag seien sie voll und ganz auf ihre Kosten gekommen. Nolden: "Alles, was jetzt noch kommt, bedeutet zusätzliches Plus."

Vier seiner Mitarbeiter waren seit 10 Uhr am Sonntag im Einsatz. Jedes Lieferfahrzeug, und das war rund die Hälfte aller Betreiber, musste einzeln über die Kastanienallee anfahren. Wären die schweren Lkw über die durchweichte Wiese gefahren, wären sie umgehend stecken geblieben.

Günstig an der Kastanienallee platziert stand der Verkaufsstand von "Wurst Pauli" aus Opladen. Seit der ersten Bierbörse ist das Unternehmen bei dabei, somit insgesamt 29 Jahre. "Es ist immer wieder super auf dem größten Fest in der Stadt", nannte Mitarbeiterin Karola Berens als Grund für die jährliche Wiederkehr.

Einige Meter weiter breiteten sich Wasserlachen und Matsch aus. Das Kinderkarussell war weitgehend verwaist. Etliche Bierstände hatten die Sitzbänke noch nicht von den Tischen genommen. Herbststimmung.

Davon war am Stand der "Biermühle" nichts zu spüren. Die Flügel der Windmühle drehten sich munter fort. Man hatte sich rechtzeitig gegen das Nass von oben gut gewappnet und Holzplanken vor die Theke gelegt, so dass Kunden keine nassen Füße bekamen. "Trotz des Wetters ist es immer noch ein sehr schönes Fest", sagte Anna Schwarz, Angestellte von Biermühlen-Betreiber Thomas Große-Kracht, der gleich mehrere Stände und die Disco unterhält, in der DJ Totte mit Charts und kölschen Liedern an allen vier Tagen für Stimmung sorgt. Und erst am Vorabend hatten die Leute trotz Regen bis Mitternacht zur Musik dort getanzt.

Echte Bierbörsen-Fans lassen sich vom Niederschlag ohnehin nicht abhalten, sagte Nolden. Vater Wolfgang Bischoff aus Schlebusch und Sohn Markus aus Opladen bestätigten das. "Die schlechte Witterung kann uns nicht umhauen", sagten die Männer übereinstimmend und fügten hinzu: "Schließlich ist die Bierbörse Tradition."

Ebenso wenig abschrecken ließen sich die fünf Mitglieder der Marchingband "Muckefuck" um Joachim Philipps aus Neuss. Sie kamen am Nachmittag und wollten bis Einbruch der Dunkelheit musizieren und mit Dixie und Jazz unterhalten. Als das Brings-Konzert startete, knubbelten sich die Besucher im blauen und immer noch trockenen Zelt. Aber sämtliche Wetterkarten prognostizierten Nolden weitere Güsse bis Montagnachmittag. Immerhin gab es Hoffnung auf einen trockenen Abend für das Konzert von "Meister" Guildo Horn - Hoffnung und ein gutes Ende der 29. Opladener Bierbörse.

Einen positiven Nebeneffekt hatte der Dauerregen übrigens: Die Polizei meldete bis gestern Nachmittag nichts. Auf Nachfrage hieß es: "Alles so ruhig wie seit Jahren nichtmehr."

(gkf)
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