Leverkusen Bielerthalle gefährdet Vereins-Existenz

Leverkusen · Die Sperrung der Bielerthalle wegen baulicher Mängel hat Schulen wie Vereine völlig unvorbereitet getroffen.Die Handballabteilung des Tus 82 Opladen sieht sich bei längerem Ausfall in ihrem Bestand bedroht.

 Szenen wie diese wird es in der Bielerthalle vorerst nicht geben.

Szenen wie diese wird es in der Bielerthalle vorerst nicht geben.

Foto: miserius

Einen Tag, nachdem die Stadt Leverkusen offiziell bekannt gegeben hat, die Opladener Bielerthalle müsse wegen Bauwerksschäden mindestens vier Wochen gesperrt werden, werden immer mehr Details über die Tragweite der Beschädigungen diskutiert - und die sind nicht gerade beruhigend.

So wies die Stadtverwaltung gestern zwar Spekulationen der Opladener CDU zurück, ein Schaden wie der jetzt bei einer Brandschutz-Begehung entdeckte Riss hätte schon bei der umfangreichen Sanierung der Sporthalle vor sechs Jahren existieren können und sei möglicherweise nur unerkannt geblieben. Die aktuelle Feststellung eines Gutachters, die wahrscheinlichste Variante für die Schäden an der Halle sei eine Absenkung des Fundamentes, lässt jedoch nichts Gutes für die kommenden Monate erahnen.

Der Opladener CDU-Vorsitzende Mathias Koch und der CDU-Fraktionsvorsitzende im Bezirk II, Lucas Melzig hatten sich über die erneute Schließung der Bielerthalle irritiert gezeigt. Sie forderten, die Stadt möge doch bitte prüfen, "ob nicht die bei der Sanierung damals bauausführenden Firmen in Haftung genommen werden können". "Im Anschluss des später errichteten Treppenhauses zur Halle hin gab es immer eine Bauwerksfuge beziehungsweise einen Riss", gab die Stadt auf Anfrage bekannt.

Diese Fuge sei statisch jedoch vollkommen unerheblich und unbedenklich gewesen. Erst die Vergrößerung des Risses auf bis zu drei Zentimeter sei Anlass zur Sorge. Wegen des Risses habe man zuerst angenommen, dass sich das Treppenhaus gesenkt habe: "Der beauftragte Statiker, der das gesamte statische Gefüge der Halle sowie sämtliche Belastungen überprüfte, kam allerdings zu der Schlussfolgerung, dass sich die Halle gesenkt oder anders ausgedrückt leicht schief gestellt hat." Die Sperrung der Bielerthalle wegen baulicher Mängel hat auch die Handballabteilung des Tus 82 Opladen vollkommen unvorbereitet getroffen. Das plötzliche Aus der Halle während des Spielbetriebes und mitten in der Saison sei für die Abteilung des Sportvereines mit 18 Mannschaften mit etwa 280 Akteuren "katastrophal und existenzgefährdend", hieß es gestern in einem Schreiben. Die Stadt müsse jetzt Tempo machen: "Eine zögerliche und langfristige statische Begutachtung und damit eine langfristige Sperrung der Bielerthalle ohne alternative Spiel- und Trainingsstätte könnte am Ende das Aus der kompletten Handballabteilung des TuS 82 Opladen bedeuten"

Der Opladener Bezirksvorsteher Rainer Schiefer (CDU) appellierte gestern an alle Vereine und Institutionen in der Stadt, einander zu helfen, wie es seinerzeit bei der Sanierung der Bielerthalle vorbildlich geschehen sei. Er forderte: "Wir müssen jetzt alle zusammenhalten."

(RP)
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