Leverkusen/Köln Bezirksregierung will Baustellen besser koordinieren

Leverkusen/Köln · Sommerferien in NRW - freie Fahrt für alle Autofahrer? Weit gefehlt: Ein bisschen leerer ist es auf den Autobahnen im Regierungsbezirk Köln in den vergangenen Tagen zwar geworden. Doch auch gestern war etwa die A 3 zwischen Leverkusen und Heumarer Dreieck vormittags wieder in beiden Richtungen mehr als voll. NRW macht rund ums Jahr seinem Ruf als Stau-Land Nummer eins alle Ehre. Die Bezirksregierung Köln versucht deshalb seit 2013, mit regionalem Baustellenmanagement Herr der Lage zu werden. Bislang sind die Erfolge allerdings nur zu erahnen, weil aktuell noch zu viele Projekte laufen, die nicht zentral koordiniert worden sind.

 Schmalere Spuren und die linke von den anderen durch einen Sperrbereich separiert: So sollen auf der A1 vor Leverkusen Unfälle vermieden werden.

Schmalere Spuren und die linke von den anderen durch einen Sperrbereich separiert: So sollen auf der A1 vor Leverkusen Unfälle vermieden werden.

Foto: UM

Dennoch möchte Regierungspräsidentin Gisela Walsken dokumentieren, dass ihre Behörde nicht untätig bei der Staubekämpfung ist. "Ziel des regionalen Baustellenmanagements ist die Koordinierung von Baustellen. Dadurch lässt sich die Überlagerung von Baustellen vermeiden und die Baumaßnahmen bündeln", heißt es in einer Mitteilung aus ihrem Haus. Einbezogen werden dabei alle Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mit mehr als 25.000 sowie regionale Hauptstraßen mit mehr als 12.000 Fahrzeugen am Tag. Zudem sollen sich die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg bei ihren Baumaßnahmen mit den anderen Baulastträgern abstimmen. In den regelmäßigen Austausch eingebunden sind das Verkehrsministerium, Verkehrsbehörden, Versorgungsträger, Vertriebs- und Logistikverbände, IHK, Handwerkskammer, Großunternehmen und Vertreter der Politik. Den Anstoß zum regionalen Baustellenmanagement hatte 2013 die Sperrung der Leverkusener Brücke für den Schwerlastverkehr gegeben. Bis dahin liefen mehr oder weniger unabgestimmt alle Straßen- und Schienenbaumaßnahmen nebeneinander her.

Nun aber darf nur noch der mit Bauvorhaben beginnen, der dies beim Baustellenmanagement angemeldet hat. Und da gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Vermeiden lässt sich durch das Baustellenmanagement aber nicht, dass Vorhaben länger dauern als ursprünglich angenommen. In dem Fall, so Thomas Henze von der Bezirksregierung, müsse der Start nachfolgender Baustellen warten. "Die Situation auf den Straßen ist dadurch schon besser, auf jeden Fall haben wir größere Katastrophen vermieden", sagte Walsken optimistisch.

Die Koordination soll ebenso wenig an der Zuständigkeitsgrenze der Kölner Bezirksregierung enden wie die Staus: Auch Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf nehmen regelmäßig an den Treffen teil. In NRW hat die Zahl der Staus in den vergangenen fünf Jahren um 60 Prozent zugenommen. Auf besonders viel befahrenen Autobahnen wurden zu Spitzenzeiten bis zu 170.000 Autos täglich gezählt, bis zum Jahr 2030 wird dieser Wert nach aktuellen Prognosen weiter steigen - um 14 Prozent bei Autos und um 38 Prozent bei Lkw.

(inbo)
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