Leverkusen Berufskolleg fördert besseres Miteinander

Leverkusen · Im Märchen gilt der Wald als Symbol für den Wandel. Im Berufskolleg Opladen (BKO) stand er gestern als Symbol für Integration.

 Ein Baum war das Symbol für Integration beim interkulturellen Tag im BKO .

Ein Baum war das Symbol für Integration beim interkulturellen Tag im BKO .

Foto: Miserius, Uwe (umi)

"Wir alle haben verschiedene Wurzeln und wachsen als einzelne Bäume zu einem Wald zusammen, der sich dann - mehr oder weniger harmonisch - gemeinsam gegen Wind und Wetter behauptet", erklärte Politiklehrer und Organisator Marcus Nick. Für die Aktion im Foyer arbeiteten Schüler aus Regel- und "Internationalen Klassen" zusammen. Darüber hinaus drehte sich das Geschehen um Fragen und Workshops zu den Themen Flucht, Migration und Integration.

Einen Teil der Fragen versucht das Berufskolleg Opladen schon seit sechs Jahren zu beantworten. In so genannten "Internationalen Klassen" (IK's) werden Jugendliche mit Migrationshintergrund in den Schulalltag integriert. Nun hatte das Berfuskolleg im Rahmen von "111 Jahre BKO" und "Schule ohne Rassismus" zum ersten Mal zu einem internationalen Begegnungstag eingeladen.

Eine Ausstellung zeigte beispielsweise die "Deutsche Migrationsgeschichte" auf und erklärte die Wechselwirkungen von Ein- und Auswanderung. Bei einem Badminton-Turnier ging es darum, gemeinsam Sport zu treiben und Grenzen im Kopf zu überwinden. Ein Arbeitskreis beschäftigte sich zudem mit Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen und sollte aufzeigen, welche Chancen und Risiken die Migration mit sich bringt.

Beim Projekt "Spieleboxen" bastelten Schüler aus internationalen Klassen und angehende Erzieherinnen mit einfachen Mitteln wie Eierkartons oder Murmeln und Steinen neue Spiele, die bald an Leverkusener Kindertagesstätten übergeben werden. Darunter war Memory ebenso wie "Sieben Steine" aus Syrien, "Gebeta" aus Eritrea oder "Tinto" aus Guinea. Das deutsche Spiel "Mensch ärger Dich nicht" hatte Moustapha (20) aus Guinea erst vor Kurzem kennengelernt. "Durch das Projekt habe ich schon viele nette Menschen kennen gelernt", freute er sich, während er das Brettspiel mit internationalen Flaggen in "Reise um die Welt" umwandelte.

Wie sein gleichaltriger Freund besucht er die Schule seit einigen Monaten, um seinen Schulabschluss nachzuholen. "Ich möchte eine Ausbildung beginnen oder weiter zur Schule gehen", beschrieb Abdoulaye seine Zukunftspläne. Aktuell werden die internationalen Klassen von 80 Prozent Flüchtlingen und 20 Prozent Migranten besucht.

Am Aktionstag waren insgesamt 350 Schüler aus 20 Klassen beteiligt. "Noch spielen die Internationalen Klassen eine besondere Rolle", sagte Marcus Nick. "Wir hoffen, dass sie durch das Projekt näher zusammen rücken und die Einheit der Schule darstellen."

(gkf)
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