Leverkusen Berührender Abend: Kremp sang "Liebstes Lev"

Leverkusen · Im Scala boten der Leverkusener Schauspieler Jan-Gregor Kremp, Arthur Horvath und Olaf Weiden besondere Weihnachtsansichten.

 Jan-Gregor Kremp spielt wunderbar Klavier, findet unsere Autorin Gabi Knops-Feiler. Sie bilanziert: Es war ein begeisternder poetischer Abend mit Kremp & Partnern.

Jan-Gregor Kremp spielt wunderbar Klavier, findet unsere Autorin Gabi Knops-Feiler. Sie bilanziert: Es war ein begeisternder poetischer Abend mit Kremp & Partnern.

Foto: Uwe Miserius

Die beste Nachricht am Anfang: Auch im nächsten Jahr planen Jan-Gregor Kremp und Arthur Horvath wieder die "Leverkusener Weihnacht" im Opladener Scala, dann gleich an zwei Abenden. Am Samstag präsentierten sich beide bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt dieser Art vor ausverkauftem Haus. Es war eine zugleich berührende, begeisternde, musikalische und poetische Leverkusener Weihnacht, wie sie besser kaum hätte sein können. Vor allem war sie eins: herrlich entspannt. "Entschleunigend", wie ein Besucher sagte. Andere schwärmten, die Vorstellung sei überaus "persönlich" und "authentisch" gewesen.

 Jan-Gregor Kremp spielt wunderbar Klavier, findet unsere Autorin Gabi Knops-Feiler. Sie bilanziert: Es war ein begeisternder poetischer Abend mit Kremp & Partnern.

Jan-Gregor Kremp spielt wunderbar Klavier, findet unsere Autorin Gabi Knops-Feiler. Sie bilanziert: Es war ein begeisternder poetischer Abend mit Kremp & Partnern.

Foto: Uwe Miserius

Der Abend startete mit einem Weihnachtsmedley von Kremp am Piano - ja, er kann ganz herrlich Klavier spielen - und Olaf Weiden an der Flöte. Für seine Lesungen wechselte Kremp meistens vom Konzertflügel zum Tisch in der Bühnenmitte. Dort beschrieb er - trotz starker Erkältung - mit feiner Selbstironie und humoristischen Understatement sein Dasein als Schauspieler und als Mann.

Zum Beispiel schilderte er seine Minderwertigkeitskomplexe, von seiner Frau als "Kremplexe" bezeichnet. Ehefrau Johanna Gastdorf saß im Publikum und bestätigte lachend: "Ja, das stimmt." Horvath startete mit "The Power of Love" (Frankie-Goes-to- Hollywood), ehe weitere Songs folgten, wie "Pia" und "Dann geh doch", hervorragend begleitet durch Sänger Rabih Lahoud samt Band mit Adam Wasiak (Gitarre), Veit Steinmann (Cello) und Olaf Weiden (Flöte, Saxophon und Gesang). Zuletzt folgte der Titelsong seiner neuen CD "Später ans Meer". Dass Horvath nicht nur ein guter Musiker, sondern auch ein empfindsamer Autor ist, stellte er unter Beweis, als er über eine Begegnung mit einem jungen Paar aus dem Kosovo berichtete.

Erst sei er den jungen Leuten voller Vorurteile begegnet, dann hätten sie ihn mit ihrem Verhalten beschämt. Mit der brillanten Interpretation von "Somewhere" aus der "West Side Story" von Leonard Bernstein sorgte Olaf Weiden für einen weiteren Höhepunkt des Abends. Gänsehaut zum Schluss, als Kremp und Horvath die Hymne "Liebstes Lev" sangen, die Kremp einst seiner Stadt gewidmet hat.

Zur Show wurde ein bodenständiges Menü serviert, unter anderem mit dem angeblich besten hausgemachten Kartoffelsalat der Stadt. Das Rezept stammte von Patrick Fend-Nettersheim, das der 42-jährige Rheindorfer wiederum von seiner Oma Margit Hinz übernommen hat. Das Küchenteam von Yasar Gül, Chef der Scala-Cantina, hat den Salat für insgesamt 240 Gäste aus rund 80 Kilo Kartoffeln und 25 Kilo Zwiebeln zubereitet. "Sehr lecker, aber nicht so gut wie meiner", lautete das Urteil des Rheindorfers.

(gkf)
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