Leverkusen Benefizabend für Herz-Jesu-Orgel mit "Diaclown" Willibert Pauels

Leverkusen · Die Orgel der Herz-Jesu-Kirche in Wiesdorf ist 88 Jahre alt. Damit sie weiter erklingen kann, braucht sie allerdings eine Restaurierung. Dafür ist unter anderem der Verein "Orgel für Herz Jesu" zuständig. Im Rahmen des Kulturangebots für Menschen mit Verlusterfahrungen des Bertram-Kulturprojekts begrüßten die Verantwortlichen am Freitag den Kabarettisten und Diakon Willibert Pauels. Die 400 Eintrittskarten, die im Vorfeld kostenfrei zur Verfügung standen, waren schnell vergriffen. So war die Kirche komplett gefüllt. Denn schließlich ist der "bergische Jung", wie Pauels auch genannt wird, ein bekannter Büttenredner im Karneval. Doch 2013 gab der "Clown" zu, dass er seit Jahren unter Depressionen litt. In diesem Jahr brachte er sein Buch über dieses Thema unter dem Titel "Wenn dir das Lachen vergeht" heraus. Am Freitag wurde allerdings kräftig gelacht. Pauels, der sich selbst gerne als den "DiaClown" bezeichnet, beleuchtete Mentalitätsprobleme, die er immer wieder bei seinen Bühnenshows feststelle: "Ich habe zum Beispiel in Westfalen die Leute aufgefordert, bekannte Lieder mitzusingen. Ich hätte auch die Nationalhymne von Tansania singen können, so starr waren die Hardcoresauerländer", erzählte er. Ein Westfale würde anders lachen, eher später. Das sei ein großer Unterschied zum Rheinländer, der gerne auch mal über Tische und Bänke springe.

 Der "Diaclown" Willibert Pauels trat in der Herz-Jesu-Kirche auf.

Der "Diaclown" Willibert Pauels trat in der Herz-Jesu-Kirche auf.

Foto: UM

Im Laufe des Abends stellte sich auch der Verein "Orgel für Herz Jesu" erstmals der Öffentlichkeit vor. Der Verein ist ausschließlich zur Beschaffung von Geldmitteln für die Sanierung der Kirchenorgel gegründet worden. Er möchte mit zahlreichen Aktionen die Orgel erhalten und klanglich an die Räumlichkeiten der Herz-Jesu-Kirche anpassen. Denn eigentlich wurde die Orgel von der Bonner Firma Hans Klais 1927 für das Kulturhaus erbaut. 1962 wurde sie allerdings von der Bayer AG der katholischen Kirchengemeinde geschenkt. An der Orgel ist nun aber die Verkabelung marode. Das Holz der Pfeifenbäckchen ist gerissen, und vereinzelt fehlen Pfeifen. Außerdem müssen die Bleirohre überarbeitet werden, eine Intonierlasche einer Trompetenpfeife ist gebrochen, und es gibt einige Lackschäden am Orgelgehäuse. Dies sind nur einige Mängel, die die in die Jahre gekommene aber dennoch wertvolle Orgel aufweist. Für die Restaurierung ist ein großer sechsstelliger Betrag zu beschaffen. Mit diversen Benefizveranstaltungen möchte der Verein unter der Leitung von Rolf Schiefer und Dr. Ulrich Stollenwerk diesen Betrag stemmen. Für das kommende Jahr hat der Verein einen Abend mit dem WDR-Rundfunkchor in Planung.

(fal)
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