Leverkusen Bei Schlaganfall-Verdacht sofort den Notruf 112 wählen

Leverkusen · Jährlich erleiden in der Bundesrepublik etwa 270 000 Menschen Schlaganfälle. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, die Sporthochschule Köln und Bayer HealthCare klären deshalb gemeinsam auf über Prävention und schnelle Hilfe beim Schlaganfall.

Die größten Irrtümer über den Schlaganfall
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Foto: AP

Diese Rote-Karte-Aufklärungsaktion weist auch auf den bewährten Schnelltest hin, mit dem ein Schlaganfall auch von Laien-Ersthelfern "diagnostiziert" werden kann. Beim sogenannten FAST-Test bittet der Tester den potenziellen Schlaganfallpatienten zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen, deutet dies auf eine Halbseitenlähmung hin. Kann ein Patient seine nicht heben oder drehen, klingt die Stimme verwaschen, sollte sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden.

"Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Gehirnzellen gehen zugrunde. Jede verlorene Minute kostet rund zwei Millionen Neuronen und 14 Billionen Synapsen", verdeutlicht Prof. Joachim Röther vom Asklepios Klinikum in Hamburg, Nur durch schnelles Handeln könne bei einem Schlaganfall das Risiko für bleibende Schäden im Gehirn gesenkt werden, informiert Bayer HealthCare, die mit der Kampagne "Rote Karte dem Schlaganfall" dazu beitragen möchte, die Hemmschwelle für den Notruf herabzusetzen.

Der Großteil aller Schlaganfälle wird durch Gefäßverschlüsse hirnversorgender Blutgefäße verursacht. Zugrunde liegt hier meist ein Blutgerinnsel, das die betreffende Ader verstopft. In den ersten maximal 4,5 Stunden nach Eintreten der Symptome ist es möglich, das Gerinnsel medikamentös aufzulösen. Symptome für einen Schlaganfall können plötzlich eintretende Sehstörungen, Sprachverständnisstörungen, eine plötzliche Lähmung, Schwindel mit Gangunsicherheit, ein sehr starker Kopfschmerz mit Übelkeit sein, wie Prof. Röther auflistet. Er betont aber auch: "Rund 60 Prozent der Schlaganfälle könnten durch rechtzeitige Prävention verhindert werden.

Zur Verhinderung eines Schlaganfalles rät der Facharzt, Bluthochdruck zu vermeiden, nicht zu rauchen, die Blutfette im Normbereich zu halten. Außerdem sollten Diabetes mellitus-Patienten auf eine gute medikamentöse Einstellung achten. Alle sollten ihr Normalgewicht anstreben, auf regelmäßige und tägliche körperliche Aktivität und auf eine regelmäßige und gesunde Ernährung achten, rät Pro. Röther.

" Kommen beispielsweise mehrere Faktoren wie Bluthochdruck und Rauchen zusammen, steigt das Erkrankungsrisiko für Schlaganfall auf das 20-fache. Wer sich dessen bewusst ist, kann gegensteuern", appelliert Prof. Röther.

Auf ein weiteres Risikosymptom weist Dr. Thomas Schramm hin. Er ist niedergelassener Facharzt für Kardiologie und Sportmedizin und sagt: "Patienten mit Vorhofflimmern haben ein bis zu siebenfach erhöhtes Schlaganfallrisiko." Deshalb bringe bei Vorhofflimmern eine verlässliche Blutverdünnung eine bis zu 70 Prozent geringere Hirnblutungsrate, eine teilweise geringere Schlaganfallrate und Mortalität.

(RP)
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