Leverkusen Beckenbauer sah Bayer 04 in 3D

Leverkusen · In München flimmerte die Werkself am Sonntag über den Bildschirm. Der Privatsender Sky Deutschland übertrug für 120 Gäste – darunter Topmodel Barbara Meier– das Spiel live in 3D. Eine technische Premiere für Deutschland.

Bundesliga-Spiel in HD-3D in Leverkusen produziert
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In München flimmerte die Werkself am Sonntag über den Bildschirm. Der Privatsender Sky Deutschland übertrug für 120 Gäste — darunter Topmodel Barbara Meier— das Spiel live in 3D. Eine technische Premiere für Deutschland.

Das wird auch Iris Berbens Sohn Oliver Berben, von Beruf Produzent, am vergangenen Sonntag in München bemerkt haben: Der Kaiser kann alles tragen — selbst eine 3D-Brille verkauft der Ex-Profifußballer so lässig als optischen Höhepunkt, als wolle er demnächst in einem neuen 007-Streifen den leicht gealterten Bond geben. Sei's drum.

Franz Beckenbauers Nasen-Accessoire fiel Sonntagabend in der Füllhalle auf der Münchener Praterinsel gar nicht auf. Die übrigen 119 geladenen Gäste — darunter Berben-Freundin und Topmodel Barbara Meier, Matthias Sammer und Tom Bender (DFB) und FC Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger — trugen die Brille ebenfalls. Schließlich waren sie die erlesene Schar, die eine Deutschlandpremiere erlebte: Sky Deutschland hat das Spiel zwischen Bayer 04 und dem Hamburger SV live in 3D gezeigt.

Da habe selbst Franz Beckenbauer manches Mal gezuckt, wenn durch die 3D-Technik die Illusion entstand, der Fußball schösse direkt auf ihn zu, berichtete Armin Sieber von Sky im RP-Gespräch. "Weil man die Übertragung so sieht wie die Realität, reagiert man eben auch wie in der Realität und versucht auszuweichen, wenn etwas auf einen zukommt", sagt Siebert.

Damit's so aussieht, hatten Sky und Sportcast, die bei der Realisierung halfen, in der BayArena neun Kameras (eigentlich 18, weil jede der Kameraeinheiten aus zwei Kameras bestehen muss, um den 3D-Effekt zu erzielen) aufgebaut, auch hinter dem Tor. "Diese Kameras lieferten besonders spektakuläre Bilder", sagte Sieber. Sky habe mit der HDTV-3D-Übertragung testen wollen, wie eine derartige Live-Produktion funktioniert, wo es Verbesserungsbedarf gibt, ob die Kameras optimal stehen. "Natürlich kennt man aus dem Kino das 3D-Format", sagte Siebert, "aber beim Film bleibt viel Zeit in der Postproduktion, wo nachgearbeitet werden kann. Das geht bei Live-Schaltungen nicht."

Auch ohne Nachproduktion — die Premiere war wohl gelungen, denn Beckenbauer lobte: "Die Aufnahmen, die ich heute hier gesehen habe, sind fantastisch. Ich habe in meinem Alter schon viele Entwicklungen im Fernsehen mitgemacht und bin mir sicher, dass wir jetzt mit HD-3D am Beginn einer neuen Ära in der TV-Technik stehen." Brian Sullivan, Chef von Sky Deutschland, lobte: "Heute haben wir Fernsehgeschichte geschrieben: 3D ist das HD-Erlebnis der Zukunft und die Weiterentwicklung von HDTV."

Fernsehzuschauer kommen noch nicht in 3D-Genuss. "Wir haben für dieses Jahr keine konkreten Pläne für einen eigenen 3D-Kanal", sagte Seiber. "Aber in naher Zukunft wird das ein Thema sein."

(RP)
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