Leverkusen Bayers Offerte an Monsanto: Beschäftigungssicherung bleibt

Leverkusen · In Sachen Übernahmeangebot an den US-Saatgutriesen Monsanto (ließ Anfang der 1970er Jahre da derzeit heiß diskutierte Herbizid Glyphosat patentieren) hat Bayer gestern auf die Anfragen von Stakeholdern und Spekulationen am Markt reagiert und die Details des Übernahmeangebots an den US-Saatgutkonzern vom 10. Mai verlauten lassen: Bayer hat Monsanto demnach zum Erwerb aller ausgegebenen und ausstehenden Aktien von Monsanto 122 US-Dollar pro Aktie in bar angeboten. Insgesamt entspricht das rund 62 Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 55 Milliarden Euro.

"Der Zusammenschluss soll bereits im ersten vollen Jahr nach dem Abschluss der Transaktion für die Bayer-Aktionäre einen positiven Beitrag zum bereinigten Ergebnis je Aktie im mittleren einstelligen Prozentbereich leisten und im zweistelligen Prozentbereich danach", malt Bayer für die Anteilseigner eine rosige Zukunft. "Wir sind seit langem von Monsanto beeindruckt und teilen die Überzeugung, dass durch ein integriertes Geschäft erheblicher Wert für die Aktionäre beider Unternehmen entstehen würde", sagt der neue Bayer-Chef Werner Baumann. Er hatte den Spitzenposten zehn Tage vor dem Angebot an die US-Amerikaner, das er und CropScience-Chef Liam Condon unterzeichnet haben, angetreten.

In der Erklärung, die Bayer gestern herausgab, heißt es auch: "Für die Mitarbeiter der beiden Unternehmen würde der angestrebte Zusammenschluss attraktive berufliche Entwicklungschancen eröffnen. Der Hauptsitz der weltweiten Saatgutsparte des gemeinsamen Unternehmens sowie die Zentrale für Nordamerika sollen in St. Louis, Missouri, USA, angesiedelt sein. Der weltweite Bereich Pflanzenschutz sowie die Zentrale der Bayer-Division CropScience sollen ihren Sitz in Monheim, Deutschland, haben."

Was das alles konkret für die rund 23.000 Mitarbeiter weltweit heißen könnte, dazu sagt Bayer nichts. "Bisher wurden mit Monsanto noch kein einziges Mal über Details gesprochen. Jetzt ist erstmal Monsanto am Zug", betonte ein Unternehmenssprecher gestern. Sicher sei nach bisherigem Stand, sagte der Sprecher weiter: Monheim bleibe die CropScience-Zentrale.

Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen hieß es gestern, am Sonntag sei in einer Aufsichtsratssitzung noch einmal allseits unterstrichen worden: "Alles was mit Beschäftigungssicherung zu tun hat, steht ganz außer Frage."

Auch der Konzernsprecher verwies darauf: "Die Standortsicherung bleibt." Diese Sicherheit für die Beschäftigten an den deutschen Standorten gilt bis Ende 2020 und bedeutet unter anderem: keine betriebsbedingten Kündigungen bis dahin. Verhandelt hatten die Vereinbarung Baumann-Vorgänger Marijn Dekkers und der frühere Gesamtbetriebsratschef Thomas de Win.

(RP)
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