Manfort Balkan-Trasse bewegt viele

Manfort · Der ADFC organisierte im Lindenhof die Messe „Rad und Reise“. Dabei wurden auch Unterschriften für die Umwandlung der ehemaligen Trasse des Balkan-Express in einen Radweg gesammelt. Die Resonanz war groß.

Einen freien Platz an einer der Laternen oder Straßenschilder zu finden, war gar nicht so einfach. Denn der Großteil der Besucher bei der Messe „Rad und Reise“ kam gestern stilecht mit dem eigenen Zweirad zum Jugendzentrum Lindenhof. Manch einer hatte dabei eine ganz schöne Strecke zu absolvieren. Roswitha Joussen etwa rollte aus Porz-Zündorf an. 26 Kilometer radelte sie zur Veranstaltung des ADFC Leverkusen. „Ich habe gerade die Ortsgruppe gewechselt und wollte mich hier mal vorstellen“, sagte die sportliche Porzerin.

So kam sie gleich in den Genuss einer wirklich vielseitigen Messe. Vier Fahrradgeschäfte zeigten verschiedenste Exemplare für kurze und längere Fahrten und Ausrüstung wie Satteltaschen oder Flickzeug. Emsland, Flandern/Limburg und der Vogelsberg warben um die Gunst von potenziellen Besuchern. „Es gibt zahlreiche Anbieter und sogar die Möglichkeit, Radreisen zu buchen, bei denen das Gepäck vom Veranstalter transportiert wird“, sagte der Mitarbeiter eines Reisebüros, das ebenfalls mit einem eigenen Stand vertreten war. Über GPS-Geräte als Orientierungshilfen dozierte zeitgleich ein Herr von einem Outdoor-Ausrüstungs-Geschäft.

Eine lange Reihe von Fachvorträgen und der große Stand des ADFC rundeten das Angebot ab. „Ich bin wirklich begeistert. Ein tolles Angebot“, schwärmte Joussen.

Radfahren und Leverkusen – da durfte das Thema Balkan-Express-Trasse natürlich nicht fehlen. Und im Lindenhof informierte der ADFC natürlich nicht nur über den Wunsch, den Radweg auf der Trasse von der Burscheider Stadtgrenze bis nach Opladen fortzuführen. Dafür sammelt der Verein nun sogar Unterschriften. Von der Resonanz der Messebesucher war der 1. Vorsitzende Heinz Boden positiv überrascht. „Das ist überwältigend. Wir hatten mit Zustimmung gerechnet, aber dass dieses Thema so vielen Menschen am Herzen liegt, hätte ich nicht gedacht“, gab er zu.

In Bürgermeisterin Irmgard Goldmann (CDU) hat Boden eine Mitstreiterin gefunden. Sie will sich verstärkt dafür einsetzen, eine Umsetzung des gewünschten Weges noch einmal genau zu prüfen. „Bislang wurde das mit Hinweis auf Folgekosten stets rigoros abgelehnt. Zu einem Infogespräch mit der Bahnentwicklungsgesellschaft und den betroffenen Kommunen ist Anfang des Jahres aus der Leverkusener Stadtverwaltung niemand gekommen. Das ärgert mich“, sagt der ADFC-Vorsitzende. Sich zumindest einmal anzuhören, was dort besprochen wird, hätte er sich von den Verantwortlichen versprochen. Mit den Unterschriften will er nun das Interesse wecken.

(RP)
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